Windbüchse

[727] Windbüchse, ist ein Gewehr von solcher Einrichtung, daß die in demselben zusammengepreßte Luft als treibende Kraft wirkt. Als Luftbehälter dient der Kolben od. eine Kugel aus Kupferblech, welche an das Mittelstück des Laufes befestigt ist. Der konische Hals des Luftbehälters wird durch ein kegelförmiges Ventil geschlossen, welches aber beim Abdrücken des Schlosses für einen Augenblick zurückgestoßen wird, u. so der comprimirten Luft einen augenblicklichen Ausgang gestattet. Da nicht gleich alle Luft austreten kann, so können mehre, jedoch stets schwächere Schüsse hintereinander gethan werden. Um die Luft zusammenzupressen, dient eine einfache Compressions-Luftpumpe, nämlich eine mit Ventil und Stempel versehene Röhre, die mit dem Luftbehälter in Verbindung gebracht wird. [727] Das Laden der W.n ist nicht ohne Gefahr, da nicht selten Springen des Gewehrs erfolgt, wie zuweilen auch beim Losschießen.

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1857, Band 5, S. 727-728.
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