Wyttenbach

[756] Wyttenbach, Daniel, ein grundgelehrter Philolog, geb. 1746 zu Bern, wurde 1771 Professor der griechischen Sprache und Philosophie am Remonstranten-Gymnasium zu Amsterdam, 1799 Professor der Beredsamkeit und Philologie zu Leyden, 1818 pensionirt, st. 1820 erblindet zu Oegsgeest. Kritische Ausgaben von Schriften des Plutarch, Platons Phädon, die in classischem Latein geschriebene vita Ruhnkenii (Leyden 1800), epistola critica ad Ruhnkenium (1769) u.s.f., außerdem eine Menge philosophischer Abhandlungen (Ansichten der Philosophen von Thales bis Seneca über das Leben nach dem Tode, über die Frage, ob nur Ein Gott sei, über den Kantianismus u.s.f. Friedemann gab W.s »opuscula selecta« sowie eine 1833 von Mahne geschriebene Lebensbeschreibung heraus (Braunschw. 1825). – W., Johanna, eine geborne Gallien aus Hanau, die Nichte und seit 1817 die Gattin des Vorigen, gest. 1830 zu Leyden, glänzte mit populär-philosophischen Schriften unter den gelehrten Frauen u. wurde 1827 gelegentlich der 300jährigen Jubelfeier der Universität Marburg von dieser zum Dr. der Philosophie u. Magister der freien Künste gemacht.

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1857, Band 5, S. 756.
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