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Edelmut

Edelmut [Kirchner-Michaelis-1907]

Edelmut heißt die Gesinnung desjenigen, der, von Niedrigkeit und Eigennutz frei, aus feinerem sittlichen Empfinden heraus sich getrieben fühlt, gut und hilfreich gegen andere zu sein und so das Göttliche in seinem Beispiele herzustellen. Vgl. Goethes Gedicht, Das Göttliche: » ...

Lexikoneintrag zu »Edelmut«. Kirchner, Friedrich / Michaëlis, Carl: Wörterbuch der Philosophischen Grundbegriffe. Leipzig 1907, S. 159.
Apeiron

Apeiron [Kirchner-Michaelis-1907]

... Milet (geb. 611 v. Chr.) den Grundstoff, aus dem alles andere entstanden sei. Er dachte sich diesen quantitativ unendlich ... ... nicht als Mischung verschiedener Stoffe , sondern als eigenschaftslosen Stoff , aus dem die jetzige Welt durch Ausscheiden der Gegensätze entstanden ist.

Lexikoneintrag zu »Apeiron«. Kirchner, Friedrich / Michaëlis, Carl: Wörterbuch der Philosophischen Grundbegriffe. Leipzig 1907, S. 53.
Porisma

Porisma [Kirchner-Michaelis-1907]

Porisma (gr.) oder Consectarium , Corollarium (lat.) heißt Folgesatz. Bei Eukleides (300 v. Chr.) bedeutet es einen aus einem bewiesenen Lehrsatz oder einer gelösten Aufgabe abgeleiteten Satz . Es wird ...

Lexikoneintrag zu »Porisma«. Kirchner, Friedrich / Michaëlis, Carl: Wörterbuch der Philosophischen Grundbegriffe. Leipzig 1907, S. 449.
Großmut

Großmut [Kirchner-Michaelis-1907]

Großmut (lat. magnus animus) bedeutet die aus Erhabenheit über gemeine Denk- und Handlungsweise hervorgehende hochherzige Gesinnung gegen andere. Diese tritt besonders darin hervor, daß man Kleinigkeiten als solche behandelt, Beleidigungen leicht verzeiht und auf Vorteile gern verzichtet. Vgl. F. ...

Lexikoneintrag zu »Großmut«. Kirchner, Friedrich / Michaëlis, Carl: Wörterbuch der Philosophischen Grundbegriffe. Leipzig 1907, S. 250.
Anstand

Anstand [Kirchner-Michaelis-1907]

Anstand heißt das durch die Sitte oder die Sittlichkeit geregelte Benehmen. Jenes ist der mehr äußerliche, konventionelle, dieses der innere, wahrhafte Anstand. Jener entspringt aus der Gewöhnung und dem Umgange, dieser aus dem Charakter des Menschen .

Lexikoneintrag zu »Anstand«. Kirchner, Friedrich / Michaëlis, Carl: Wörterbuch der Philosophischen Grundbegriffe. Leipzig 1907, S. 45.
Ästhetik

Ästhetik [Kirchner-Michaelis-1907]

... Naturtriebe zur Einheit und Harmonie und diese Harmonie zum Ausdruck gebracht hat. – Schelling (1775-1854) hingegen behauptete, ... ... . Die einzelnen Künste erscheinen so als die stufenmäßige Herausarbeitung des Geistes aus der Materialität. Sie treten nacheinander als die symbolischen, ...

Lexikoneintrag zu »Ästhetik«. Kirchner, Friedrich / Michaëlis, Carl: Wörterbuch der Philosophischen Grundbegriffe. Leipzig 1907, S. 16-21.
Religion

Religion [Kirchner-Michaelis-1907]

Religion , (lat. religio) aus dem Lat. seit dem ... ... überhaupt, ihren Ursprung zu bestimmen. Die Versuche, diesen bloß aus äußeren Einflüssen abzuleiten, sind mißlungen, so a) der Euhemerismus ... ... Schicksal , zwischen Streben und Erfolg lassen einen Ausgleich durch ein Göttliches fordern. Auch die Phantasie ...

Lexikoneintrag zu »Religion«. Kirchner, Friedrich / Michaëlis, Carl: Wörterbuch der Philosophischen Grundbegriffe. Leipzig 1907, S. 507-510.
Mutation

Mutation [Kirchner-Michaelis-1907]

... Ansicht ausgesprochen, daß die Darwinsche Ansicht von der alleinigen Erstehung der Arten aus allmählicher Variation falsch sei, daß vielmehr neue Arten aus einer bestehenden auch ganz plötzlich entstehen und zwar aus Gründen , die noch nicht erkannt sind, die aber nicht in ...

Lexikoneintrag zu »Mutation«. Kirchner, Friedrich / Michaëlis, Carl: Wörterbuch der Philosophischen Grundbegriffe. Leipzig 1907, S. 377-378.
Begehren

Begehren [Kirchner-Michaelis-1907]

Begehren heißt das Streben nach Lust durch die Verwirklichung eines ... ... Vorstellungen Wirklichkeit zu verleihen und hierdurch der Lust teilhaftig zu werden. Aus ihm entspringt das Wünschen und Meiden, das Streben und Widerstreben. Richtet ...

Lexikoneintrag zu »Begehren«. Kirchner, Friedrich / Michaëlis, Carl: Wörterbuch der Philosophischen Grundbegriffe. Leipzig 1907, S. 86-87.
original

original [Kirchner-Michaelis-1907]

original (franz. original, lat. originalis) heißt ursprünglich, ureigen, ... ... . jedes Genie , da es, im Unterschied vom Talent , Neues aus sich heraus in Religion , Kunst oder Wissenschaft hervorbringt. Schopenhauer (1788- ...

Lexikoneintrag zu »original«. Kirchner, Friedrich / Michaëlis, Carl: Wörterbuch der Philosophischen Grundbegriffe. Leipzig 1907, S. 412-413.
Biologie

Biologie [Kirchner-Michaelis-1907]

Biologie (Neubildung aus gr. biologos = Lebensdarsteller von ... ... Veränderung ihrer Lebensweise und ihres Baus durch diese Faktoren. Im weiteren Sinne ist sie die gesamte ... ... die Botanik, Zoologie und einen Teil der Anthropologie . Der Ausdruck Biologie stammt von ...

Lexikoneintrag zu »Biologie«. Kirchner, Friedrich / Michaëlis, Carl: Wörterbuch der Philosophischen Grundbegriffe. Leipzig 1907, S. 105-106.
Beispiel

Beispiel [Kirchner-Michaelis-1907]

... kann aber negativ beweisen, daß eine für allgemein gehaltene Regel auch Ausnahmen hat. Andrerseits haben viele Beispiele zusammen eine Beweiskraft ( Induktion ), mit ... ... Kunst und der Wissenschaft haben Beispiele große Bedeutung, weil sie sowohl die Ausführbarkeit einer Vorschrift beweisen, als auch zur Nacheiferung anspornen. Jedoch ...

Lexikoneintrag zu »Beispiel«. Kirchner, Friedrich / Michaëlis, Carl: Wörterbuch der Philosophischen Grundbegriffe. Leipzig 1907, S. 92.
Aoristie

Aoristie [Kirchner-Michaelis-1907]

... . Wir dürften daher weder unseren Wahrnehmungen noch unseren Vorstellungen glauben. Hieraus gehe die Pflicht , sich nicht zu entscheiden ( aphasia, epochê, ... ... diese hätte die Unerschütterlichkeit des Gemütes ( ataraxia ) zur Folge . Aus dem Satze ouden horizô »ich entscheide nichts« ...

Lexikoneintrag zu »Aoristie«. Kirchner, Friedrich / Michaëlis, Carl: Wörterbuch der Philosophischen Grundbegriffe. Leipzig 1907, S. 52.
rational

rational [Kirchner-Michaelis-1907]

... empirisch oder sensual und heißt dann soviel als aus der Vernunft stammend; so spricht man von ... ... rationalen Psychologie ; und rational verfährt derjenige, welcher sich nicht auf die Aussagen seiner Sinne verläßt, sondern sich auf Begriffe stützt. Eine ... ... sich entweder durch ganze Einheiten oder durch Teile der Einheit genau ausdrücken lassen.

Lexikoneintrag zu »rational«. Kirchner, Friedrich / Michaëlis, Carl: Wörterbuch der Philosophischen Grundbegriffe. Leipzig 1907, S. 479.
Wahnleib

Wahnleib [Kirchner-Michaelis-1907]

Wahnleib nennt man eine aus der Abnormität des Ichbewußtseins hervorgehende Vorstellung , wonach der Leib eine veränderte Beschaffenheit angenommen hat. Aus der Störung der Gemeinempfindung entwickeln sich seltsame Halluzinationen : Der Mensch ...

Lexikoneintrag zu »Wahnleib«. Kirchner, Friedrich / Michaëlis, Carl: Wörterbuch der Philosophischen Grundbegriffe. Leipzig 1907, S. 687-688.
Sanftmut

Sanftmut [Kirchner-Michaelis-1907]

Sanftmut heißt die leidenschaftslose Gemütsruhe und freundliche Haltung gegenüber feindseligen Gesinnungen , Worten und Handlungen anderer. Der Sanftmütige beherrscht seine Empfindlichkeit nicht aus Mangel an Gefühl, sondern auf Grund der Ruhe des Gemütes ...

Lexikoneintrag zu »Sanftmut«. Kirchner, Friedrich / Michaëlis, Carl: Wörterbuch der Philosophischen Grundbegriffe. Leipzig 1907, S. 518.
Stimmung

Stimmung [Kirchner-Michaelis-1907]

Stimmung bezeichnet die einheitliche Gemütslage eines Menschen , die aus einer Summe von Gefühlszuständen in einem Zeitpunkte hervorgeht. Die Stimmung wechselt bei dem Menschen nach seinem Gesamtbefinden, nach Wetter Jahreszeit, Klima, Nahrung, Umgebung u. dgl.; doch ist das Wiederkehrende in ihr auch ...

Lexikoneintrag zu »Stimmung«. Kirchner, Friedrich / Michaëlis, Carl: Wörterbuch der Philosophischen Grundbegriffe. Leipzig 1907, S. 602.
Achamoth

Achamoth [Kirchner-Michaelis-1907]

Achamoth (hebr.) heißt bei dem Gnostiker Valentinus (c. 150 n ... ... die durch die Begierde zerrüttete Weisheit , welche ein Äon ist und sich aus sinnlicher Liebe , aus dem Pleroma, dem gestalteten Chaos , abirrend, in den göttlichen Abgrund stürzt ...

Lexikoneintrag zu »Achamoth«. Kirchner, Friedrich / Michaëlis, Carl: Wörterbuch der Philosophischen Grundbegriffe. Leipzig 1907, S. 12.
Libertin

Libertin [Kirchner-Michaelis-1907]

... . libertinus) heißt der Freigelassene, dann der Wüstling. Libertinage heißt Ausschweifung. Libertiner (Apostelgesch. 6, 9) waren in Freiheit gesetzte Juden, später eine pantheistisch-antinomistische Sekte, die, 1529 durch Coppin aus Lilie gestiftet, Emanzipation des Fleisches lehrte. Ihnen trat Calvin (1509- ...

Lexikoneintrag zu »Libertin«. Kirchner, Friedrich / Michaëlis, Carl: Wörterbuch der Philosophischen Grundbegriffe. Leipzig 1907, S. 329.
Schwäche

Schwäche [Kirchner-Michaelis-1907]

Schwäche heißt der physische oder moralische Mangel an Kraft , Schwachheit der daraus entstehende dauernde Zustand. Schwachheitssünden sind solche unsittliche Handlungen , welche ohne böse Absicht , aus selbstverschuldeter Schwäche, also aus Selbstvernachlässigung entspringen.

Lexikoneintrag zu »Schwäche«. Kirchner, Friedrich / Michaëlis, Carl: Wörterbuch der Philosophischen Grundbegriffe. Leipzig 1907, S. 541.
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