Pseudómenos (gr. pseudomenos ), der Lügner , heißt eine Vexierfrage des Eubulides (4. Jahrh. v. Chr.): »Wenn jemand sagt, er lüge eben jetzt, lügt ein solcher oder sagt er die Wahrheit ?« (Diogenes Laert. II, 10, ...
Ideographik (franz. idéographique, v. gr idea = Begriff u. graphein = schreiben) ist die Kunst , Gedanken durch eine für alle Menschen verständliche Schrift auszudrücken; man nennt sie auch Pasigraphie . Besonders Leibniz hat sich bemüht, eine ...
Syllogismus (gr. syllogismos v. syllogizesthai ) heißt der Schluß vom Allgemeinen auf das Besondere (s. Schluß ). Syllogistik ist die Lehre von solchen Schlüssen; das syllogistische Verfahren oder die Deduktion (s. d.) steht der ...
Deontologie (v. gr. to deon = die Pflicht ) heißt Pflichtlehre; sie ist ein Teil der Ethik ; der Ausdruck ist zuerst von J. Bentham (1748-1832) gebraucht worden: »Deontology or the science of morality«, 1834 (nach ...
Subsumption (nlt. v. lat. sub = unter und sumere = nehmen), Unterordnung, nennt man die Beziehung des Artbegriffs auf den Gattungsbegriff; subsumieren heißt etwas unterordnen, einbegreifen. Vgl. Begriff , Urteil , Schluß .
Präsumption (lat. praesumptio v. praesumo = vorausnehmen) heißt eine Voraussetzung, die. auf Gründen der Wahrscheinlichkeit beruht.
Monogenesis (Neubild, v. gr. monogenês = allein geboren) heißt die Lehre, welche die Menschen von einem Urpaar abstammen läßt.
Physiognomik (gr. physognômonikê sc. sophia , v. physis = Natur , gnômikê sc. sophia = Erkenntnis ) heißt die Kunst , aus den Gesichtszügen eines Menschen einen Schluß auf seinen Charakter zu machen. Die ersten ...
Sensualismus (nit. v. sensus = Sinn ) heißt derjenige erkenntnistheoretische Standpunkt, welcher alle Erkenntnis lediglich aus den Sinnen ableitet und eine davon unabhängige innere Erfahrung ( Reflexion ) als Erkenntnisquelle ableugnet. Diese verengte Form des Empirismus hat zwei Seiten ...
Nominalismus (nlt. v. lat. nomen = Namen ) ... ... und Scotus Erigena von Anselm v. Canterbury (1033-1109) vertretene Realismus daran fest, ... ... durch sie bedroht schien. Eine vermittelnde Richtung War der Konzeptualismus des Wilhelm v. Occam ( 1347) (s. d.). ...
Construction (lat. constructio v. construere zusammenstellen), Zusammenfügung, Aufbau, ... ... (Kr. d. r. V., S. 832-851). Die Durchführung dieses Gedankens ist Kant für die ... ... einer symbolischen Konstruktion umbiegen müssen (Kr. d. r. V., S. 717), so daß sich seine Definition der Mathematik ...
pathologisch (v. gr. pathos = Leiden , u. logos = Lehre) heißt s. a. abnorm, krankhaft. Bei Kant (1724-1804) bedeutet pathologisch dasjenige, was dem passiven Teil der menschlichen Natur angehört, was von der ...
Synkretismus (gr. synkrêtismos v. synkrêtizein = sich zusammenkretern, sich vereinigen) bedeutet eigentlich Vereinigung zweier streitenden Parteien gegen einen dritten (Plutarchos, de fraterno amore Cp. 19 [490 B] bezeichnet es als löbliche Sitte der Kreter , beim Angriff ...
Monotheismus (nlt. v. gr. monos = einzig u. theos = Gott ) heißt der Glaube , daß das göttliche Wesen der Zahl nach nur eins sei. Gegensätze sind Dualismus und Polytheismus . Zum Wesen des ...
Localisation (franz. localisation, v. lat. locus = Ort) heißt die Verlegung einer Empfindung oder eines Gefühls an eine. bestimmte Stelle in unserem Leibe oder der Außenwelt . Dieser psychische Vorgang ist, was die Tastempfindungen betrifft, kein ursprünglicher; denn die ...
Fetischismus oder Fetismus (v. portugies. Feitiçio = Zauberei) heißt eine der niedrigsten Stufen der Religion , auf der der Mensch einen sinnlichen Gegenstand, dem er Zauberkraft zuschreibt, zu seinem Gott macht, aber fortwirft, wenn er seiner überdrüssig ist. Der glänzende ...
Präformation (v. lat. praeformo = bilde vor) nannte man im 17. Jahrhundert die Vorausbildung ... ... zum Denken seien. Er verwirft ein solches Präformationssystem (Kr. d. r. V. II. Aufl., S. 167).
Beschreibung (descriptio) ist die geordnete Aufzählung der charakteristischen Merkmale eines ... ... summarische Definition eines Gegenstandes ( hypographê de esti logos typôdôs eisagôn eis ta pragmata ê horos haplousteron tên tou horou dynamin prosenênegmenos , Diog. Laert. VII § 60 ...
Antistréphon (gr. antistrephôn = der Umkehrende, ... ... , umgekehrt werden kann. Euathlos , der Schüler des Protagoras (5. Jahrh. v. Chr.), sollte diesem die Hälfte seines Honorars erst dann bezahlen, wenn er ... ... Vertrage.« Der Schiedsspruch der Richter lautete auf Vertagung (Gellius, noct. Att. V, 10).
Lokalzeichen sind nach Lotze , v. Helmholtz und Wundt die von dem Inhalte der Licht- ... ... der Qualität und Intensität der Empfindung . Vgl. Lotze , Mikrokosmus I, 332 f. v. Helmholtz , Physiologische Optik, S. 539. ...
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1799 schreibt Novalis seinen Heinrich von Ofterdingen und schafft mit der blauen Blume, nach der der Jüngling sich sehnt, das Symbol einer der wirkungsmächtigsten Epochen unseres Kulturkreises. Ricarda Huch wird dazu viel später bemerken: »Die blaue Blume ist aber das, was jeder sucht, ohne es selbst zu wissen, nenne man es nun Gott, Ewigkeit oder Liebe.« Diese und fünf weitere große Erzählungen der Frühromantik hat Michael Holzinger für diese Leseausgabe ausgewählt.
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