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Pelagianismus

Pelagianismus [Kirchner-Michaelis-1907]

Pelagianismus heißt die von dem britischen Mönche Pelagius (Anfang des 5. Jahrh. n. Chr.) vertretene Lehre, daß durch Adams Sündenfall die menschliche Natur nicht verdorben, der Mensch daher willensfrei und durch die Kraft seines Willens befähigt sei, auch außerhalb ...

Lexikoneintrag zu »Pelagianismus«. Kirchner, Friedrich / Michaëlis, Carl: Wörterbuch der Philosophischen Grundbegriffe. Leipzig 1907, S. 424.
Pansatanismus

Pansatanismus [Kirchner-Michaelis-1907]

Pansatanismus hat O. Liebmann (Zur Anal. d. Wirklichkeit , Straßburg 1876, S. 230) Schopenhauers (1788 bis 1860) Willenslehre genannt. Die Fichte-Schelling-Hegelsche Philosophie lief in Pantheismus aus. Schopenhauer liefert dazu das Gegenstück und die Karikatur ...

Lexikoneintrag zu »Pansatanismus«. Kirchner, Friedrich / Michaëlis, Carl: Wörterbuch der Philosophischen Grundbegriffe. Leipzig 1907, S. 414-415.
Hemmungssumme

Hemmungssumme [Kirchner-Michaelis-1907]

Hemmungssumme der Vorstellungen nennt Herbart den Inbegriff des in den ... ... verteilt. Vgl. Herbart, Psychologie als Wissenschaft . § 36. W. Volkmann , Psych. I, 168f. 338f. 4. Aufl. Köthen 1894 ...

Lexikoneintrag zu »Hemmungssumme«. Kirchner, Friedrich / Michaëlis, Carl: Wörterbuch der Philosophischen Grundbegriffe. Leipzig 1907, S. 260-261.
Causalprinzip

Causalprinzip [Kirchner-Michaelis-1907]

Causalprinzip heißt der Grundsatz , nach dem jedes Ding seine Ursache haben muß: »Alles, was geschieht, setzt etwas voraus, worauf es nach einer Regel folgt« (Kant, K. d. r. V., S. 189).

Lexikoneintrag zu »Causalprinzip«. Kirchner, Friedrich / Michaëlis, Carl: Wörterbuch der Philosophischen Grundbegriffe. Leipzig 1907, S. 114.
Episyllogismus

Episyllogismus [Kirchner-Michaelis-1907]

Episyllogismus (moderne Wortbildung n. d. Griech.) heißt Nachschluß . Dadurch, daß einfache Schlüsse mit Hilfe gemeinsamer Glieder verbunden werden, entsteht ein zusammengesetzter Schluß (der Polysyllogismus genannt wird). Die regelmäßige Form des Polysyllogismus ist die, daß der Schlußsatz des ersten Schlusses ...

Lexikoneintrag zu »Episyllogismus«. Kirchner, Friedrich / Michaëlis, Carl: Wörterbuch der Philosophischen Grundbegriffe. Leipzig 1907, S. 183.
Neupythagoreer

Neupythagoreer [Kirchner-Michaelis-1907]

Neupythagoreer hießen die Philosophen vom 1. Jahrh. v. Chr. bis ins 1. u. 2. Jahrh. n. Chr., welche die Lehre des Pythagoras erneuerten, sie unter dem Einfluß des Orients mit religiösen Anschauungen verbanden und sie hierdurch zur Theosophie umbildeten. ...

Lexikoneintrag zu »Neupythagoreer«. Kirchner, Friedrich / Michaëlis, Carl: Wörterbuch der Philosophischen Grundbegriffe. Leipzig 1907, S. 393.
Antimoralismus

Antimoralismus [Kirchner-Michaelis-1907]

Antimoralismus (aus dem Lat.), Gegensatz zur ... ... praktische Unsittlichkeit. So ist z. B. der Fatalismus , Materialismus und F. Nietzsches Herrenmoral ein systematischer Antimoralismus, der Epikureismus dagegen oft ein praktischer Antimoralismus. (Vgl. F. Nietzsche , »Jenseits von Gut und Böse « 1886. Epikureismus ...

Lexikoneintrag zu »Antimoralismus«. Kirchner, Friedrich / Michaëlis, Carl: Wörterbuch der Philosophischen Grundbegriffe. Leipzig 1907, S. 49.
Traducianismus

Traducianismus [Kirchner-Michaelis-1907]

Traducianismus (von lat. tradux = Sprößling) heißt die von Tertullianus ( 220 n. Chr.) aufgestellte Lehre, daß mit dem Leibe zugleich die Seele erzeugt werde. Diese von der neueren Psychologie angenommene Ansicht steht im Gegensatz zum Creatianismus (s ...

Lexikoneintrag zu »Traducianismus«. Kirchner, Friedrich / Michaëlis, Carl: Wörterbuch der Philosophischen Grundbegriffe. Leipzig 1907, S. 643.
Beschaulichkeit

Beschaulichkeit [Kirchner-Michaelis-1907]

Beschaulichkeit (contemplatio) heißt in der Philosophie zunächst die Beschäftigung des Geistes mit sich selbst, dann jede theoretische, spekulative Beschäftigung; im Leben ist die Beschaulichkeit die Begleiterin der Askese (s. d. W.).

Lexikoneintrag zu »Beschaulichkeit«. Kirchner, Friedrich / Michaëlis, Carl: Wörterbuch der Philosophischen Grundbegriffe. Leipzig 1907, S. 93.
Contrastgefühle

Contrastgefühle [Kirchner-Michaelis-1907]

Contrastgefühle sind nach W. Wundt solche, in denen sich Lust und Unlust so mischt, daß bald diese bald jene vorherrscht. Ein solches ist z.B. das Kitzelgefühl .

Lexikoneintrag zu »Contrastgefühle«. Kirchner, Friedrich / Michaëlis, Carl: Wörterbuch der Philosophischen Grundbegriffe. Leipzig 1907, S. 128.
Sophistikationen

Sophistikationen [Kirchner-Michaelis-1907]

Sophistikationen der reinen Vernunft sind nach Kant vernünftelnde Schlüsse, die keine empirische Prämisse enthalten, daher von etwas Bekanntem auf Unbekanntes schließen, dem wir dann durch einen unvermeidlichen Schein objektive Realität beilegen (Kant, Kr. d. r. V. S. 339).

Lexikoneintrag zu »Sophistikationen«. Kirchner, Friedrich / Michaëlis, Carl: Wörterbuch der Philosophischen Grundbegriffe. Leipzig 1907, S. 585.
ábstine et sústine

ábstine et sústine [Kirchner-Michaelis-1907]

ábstine et sústine apechou kai anechou heißt: Enthalte dich (der ... ... die ethische Forderung des Stoikers Epiktetos (in der 2. Hälfte des 1. Jahrh. n. Chr.), die wie alle ethischen Vorschriften der Stoiker nicht von Übertreibung und nicht ...

Lexikoneintrag zu »ábstine et sústine«. Kirchner, Friedrich / Michaëlis, Carl: Wörterbuch der Philosophischen Grundbegriffe. Leipzig 1907, S. 7.
Malthusisches Gesetz

Malthusisches Gesetz [Kirchner-Michaelis-1907]

Malthusisches Gesetz heißt der von dem englischen Nationalökonomen Th . R. Malthus (1766-1834) aufgestellte Satz , daß, da die Bevölkerung sich schneller vermehre als die Nahrung, der Zunahme derselben von der Natur durch Hunger, Not und Elend Einhalt getan werde ...

Lexikoneintrag zu »Malthusisches Gesetz«. Kirchner, Friedrich / Michaëlis, Carl: Wörterbuch der Philosophischen Grundbegriffe. Leipzig 1907, S. 343-344.
Glück / Glückseligkeit

Glück / Glückseligkeit [Kirchner-Michaelis-1907]

Glück oder Glückseligkeit ( Eudämonie ) ist derjenige Zustand, in ... ... Zwecke findet, mithin zufrieden ist. Die Glückseligkeit definiert Kant (Kr. d. r. V., S. 40) als »das Bewußtsein eines vernünftigen Wesens ...

Lexikoneintrag zu »Glück / Glückseligkeit«. Kirchner, Friedrich / Michaëlis, Carl: Wörterbuch der Philosophischen Grundbegriffe. Leipzig 1907, S. 244-245.
psychophysisches Gesetz

psychophysisches Gesetz [Kirchner-Michaelis-1907]

... immer in demselben Verhältnis.« (dr/r = Konst.; oder(r1-r0)/r = (r2-r1)/r1 = ... ... resp. bei abnehmender Reihe zuerst verschwindet ( E = c*log(r/e) ).« Das Webersche Gesetz gilt von Licht- (100 ...

Lexikoneintrag zu »psychophysisches Gesetz«. Kirchner, Friedrich / Michaëlis, Carl: Wörterbuch der Philosophischen Grundbegriffe. Leipzig 1907, S. 474-475.
ultra posse nemo obligatur

ultra posse nemo obligatur [Kirchner-Michaelis-1907]

ultra posse nemo obligatur heißt: »Niemand kann zu dem genötigt werden ... ... seine Kraft übersteigt.« Dieser Satz , der auf Celsus (100 n. Chr.) zurückgeht, ist natürlich nur mit Einschränkung richtig. Denn oft sagt der ...

Lexikoneintrag zu »ultra posse nemo obligatur«. Kirchner, Friedrich / Michaëlis, Carl: Wörterbuch der Philosophischen Grundbegriffe. Leipzig 1907, S. 658.
physiologische Psychologie

physiologische Psychologie [Kirchner-Michaelis-1907]

physiologische Psychologie nennt man diejenige methodische Form der Psychologie , ... ... eingehend berücksichtigt. Sie ist durch die Untersuchungen von Du Bois-Reymond, Lotze, A. W. Volkmann, Weber, Fechner und Wundt besonders gefördert worden. Vgl. Assoziationspsychologie . ...

Lexikoneintrag zu »physiologische Psychologie«. Kirchner, Friedrich / Michaëlis, Carl: Wörterbuch der Philosophischen Grundbegriffe. Leipzig 1907, S. 444.
Nota notae est nota rei ipsius

Nota notae est nota rei ipsius [Kirchner-Michaelis-1907]

Nota notae est nota rei ipsius (lat.: das Merkmal P des Merkmals M ist auch ein solches des Gegenstandes S) – ist ein Satz , der mit dem Dictum de omni et nullo (s. d.) verwandt ist. Er wird ergänzt ...

Lexikoneintrag zu »Nota notae est nota rei ipsius«. Kirchner, Friedrich / Michaëlis, Carl: Wörterbuch der Philosophischen Grundbegriffe. Leipzig 1907, S. 397.
Todesstrafe

Todesstrafe [Kirchner-Michaelis-1907]

... den Fürsten und Staatshäuptern das Begnadigungsrecht zu. Vgl. Beccaria , dei delitti e delle pene 1764; dtsch. v. Waldeck 1870 (gegen die T.). W. G. Schirlitz , d. Todesstr. in naturrechtl. u. pbilos. Bezieh. 1825. F. v. Holtzendorff , Verbrechen des Mordes und die Todesstrafe ...

Lexikoneintrag zu »Todesstrafe«. Kirchner, Friedrich / Michaëlis, Carl: Wörterbuch der Philosophischen Grundbegriffe. Leipzig 1907, S. 639-640.
Propädeutik

Propädeutik [Kirchner-Michaelis-1907]

... Noack , Propädentik d. Philosophie . Weimar 1854. E. Kuhn , Propäd. f. wissensch. Studien. Berlin 1869. Fr. Paulsen , Einleitung in ... ... Külpe , Einleitung in die Philosophie . 1895. R. Fritzsche , Vorschule d. Philos. Leipzig 1906.

Lexikoneintrag zu »Propädeutik«. Kirchner, Friedrich / Michaëlis, Carl: Wörterbuch der Philosophischen Grundbegriffe. Leipzig 1907, S. 462-463.
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