Ätherleib nennt J. H. Fichte (1796-1879) mit anderen Spiritualisten den von der Seele unmittelbar gewirkten Leib ; er versteht darunter nicht den äußerlichen, sichtbaren, tierischen, sondern einen inneren, unsichtbaren Geistleib. (Vgl. Fichtes » Anthropologie « S. 273 ...
Sophistik ist nach Aristoteles die Philosophie des Scheines , d.h. die Kunst , durch falsche Dialektik das Wahre mit dem Falschen zu verwirren und durch Disputieren, Widerspruch und Schönschwatzen Beifall und Reichtum zu erwerben; sophistisch heißt ...
Mäßigkeit ist das Maßhalten, d.h. das Innehalten der durch die Vernunft gezogenen Grenzen im Genuß und in der Arbeit . – Mäßigung dagegen ist s. a. Selbstbeherrschung . Die Alten zählten die Mäßigkeit (Gesundsinnigkeit) zu den Kardinaltugenden (s. d.). ...
Intuition (franz. intuition) heißt Anschauung (s. d. W.), intuitiv anschaulich, zur Anschauung gehörig; intuitive Erkenntnis heißt die durch unmittelbare sinnliche Anschauung gewonnene Erkenntnis .
Sympathie (gr. sympatheia ), eigtl. Mitempfindung, heißt die Mitfreude und das Mitleid ; vgl. d. W. und Mitgefühl , Reflexbewegung ; sympathetisch heißt mitfühlend, sympatisch angenehm. Sympathisieren heißt mitempfinden.
Nicht-Ich bedeutet, besonders bei Fichte, die Außenwelt (s. d. W.), vgl. Ich.
gefühllos im eigentlichen Sinne , d.h. der Fähigkeit zu fühlen beraubt, ist nichts Lebendes; im bildlichen Sinne heißt so der Grausame und der Egoist.
... von der Entstehung der Welt , in der zugleich die Theogonie, d.h. der genealogische Bericht von der Entstehung der Götter enthalten war. Homer läßt ... ... als Makrokosmos , den Menschen als Mikrokosmos (d.h. als große und kleine Welt ) ansahen, die einander ...
... eine ausführliche Theodicee (s. d. W.). Ebenso lehrt Plotinos den Optimismus, indem er die ganze ... ... Denn sollte es eine Welt geben, so mußte sie aus endlichen, d.h. sündliche, beschränkten und leidensfähigen ... ... gegenüber, eine Ironie , eine »wahrhaft ruchlose Denkungsart« (W. a. W. u. V. I, 385. II, 663). ...
... Einteilungsgründe zugleich an, so erhält man Kodivisionen, d.h. koordinierte Einteilungen; die fortgesetzte Einteilung schon gewonnener Einteilungsglieder führt zur Subdivision ... ... 1. Sie darf weder zu eng noch zu weit sein, d.h. es darf kein Glied zu viel oder zu wenig sein; ... ... einzuteilen; 5. sie muß erschöpfend sein, d.h. das Einteilungsprinzip muß durchgeführt werden; sie muß 6. ...
Aufklärung ist das Streben des 18. Jahrhunderts, Klarheit des ... ... durch vorurteilfreies Denken zu verbreiten. Dies geschah durch philosophische Betrachtung, populäre, d. h. leichtverständliche Darstellung der Wissenschaft und durch Bekämpfung der Vorurteile und ...
Amphibolie (gr. amphibolia ) heißt allgemein Zweideutigkeit. Diese kann entweder ... ... Amphibolie der Reflexionsbegriffe nennt Kant (1724-1804) in der Kr. d. r. V. S. 260-292 die Verwechslung der reinen Verstandesbegriffe mit den Erscheinungen ...
Verbrechen (delictum) heißt die Verletzung einer Rechtspflicht, d.h. eine Handlung , welche die Rechtsordnung zerstören würde, wenn sie nicht alsbald aufgehoben würde. Zweierlei gehört dazu: a) der Tatbestand (factum) und b) das Bewußtsein der Rechtswidrigkeit (dolus). Fehlt der ...
... Ch. Darwin z. B. bezeichneten sich so. Vgl. Grosse , H. Spencers Lehre von dem Unerkennbaren 1890. Auch Du Bois-Reymonds Standpunkt metaphysischen ... ... Agnostizismus (»Über die Grenzen der Naturerkenntnis« 1872. Die sieben Welträtsel 1882). R. Flint, Agnosticism. 1903. Vgl. Eucken, Geistige Strömungen ...
Astralleib ist nach Paracelsus (1493-1541) ein unsichtbarer und ungreifbarer ... ... Lebensgeist im irdischen Leibe waltet. Der moderne Occultismus , d. h. das Studium der geheimnisvollen Vorgänge des Seelenlebens ( Hypnose , Somnambulismus etc.), ...
Phoronomie (von gr. phora = Bewegung u. nomos = Gesetz ) heißt die Bewegungslehre, d.h. die Theorie von den Kräften , Gesetzen und Größen der Bewegung (s. d.). Vgl. Kant , Metaphysische Anfangsgründe ...
Imperative heißen bei Kant, im Gegensatz zu den Maximen , den subjektiven Grundsätzen der praktischen Vernunft, die objektiven Grundsätze , d.h. diejenigen Regeln , welche durch ein Sollen bezeichnet werden und bedeuten, ...
Actualität (lat.) heißt die Wirklichkeit , insofern nur das wirklich existiert, was sich betätigt; Gegensatz dazu ist die Potenzialität, d. h. die Möglichkeit. Auch versteht man unter Actualität die augenblickliche Bedeutsamkeit. Unter Actualitätslehre ...
Hypotypose (gr. hypotypôsis = Entwurf) bedeutet bei den alten Philosophen s. v. als Kompendium. So hat man die pyrrhonischen, d.h. skeptischen Hypotyposen des Sextus Empiricus (3. Jahrh. n. Chr.). Kant versteht ...
Logomachie (v. gr. logos = Wort und machê = Schlacht) heißt Wortstreit, d.h. ein Streit zwischen Leuten, die im Grunde einig sind, aber in den Worten und Bezeichnungen einer Sache voneinander abweichen.
Buchempfehlung
Bereits 1792 beginnt Jean Paul die Arbeit an dem von ihm selbst als seinen »Kardinalroman« gesehenen »Titan« bis dieser schließlich 1800-1803 in vier Bänden erscheint und in strenger Anordnung den Werdegang des jungen Helden Albano de Cesara erzählt. Dabei prangert Jean Paul die Zuchtlosigkeit seiner Zeit an, wendet sich gegen Idealismus, Ästhetizismus und Pietismus gleichermaßen und fordert mit seinen Helden die Ausbildung »vielkräftiger«, statt »einkräftiger« Individuen.
546 Seiten, 18.80 Euro
Buchempfehlung
1799 schreibt Novalis seinen Heinrich von Ofterdingen und schafft mit der blauen Blume, nach der der Jüngling sich sehnt, das Symbol einer der wirkungsmächtigsten Epochen unseres Kulturkreises. Ricarda Huch wird dazu viel später bemerken: »Die blaue Blume ist aber das, was jeder sucht, ohne es selbst zu wissen, nenne man es nun Gott, Ewigkeit oder Liebe.« Diese und fünf weitere große Erzählungen der Frühromantik hat Michael Holzinger für diese Leseausgabe ausgewählt.
396 Seiten, 19.80 Euro