Reizbarkeit (Irritabilität) nennt man die allen lebenden ... ... durch gewisse Reize in Tätigkeit gesetzt zu werden. In erster Linie ist diese an die Nerven gebunden; doch reagieren auch die Muskeln auf Reize ; selbst an den Hüllen der Blutkörperchen hat man Reizbarkeit beobachtet. Und nicht bloß die ...
Abstumpfung heißt der Zustand des Gemütslebens, in dem Einwirkungen, die an sich geeignet sind, starke Gefühle auszulösen, nur schwache oder gar keine Gefühle hervorzurufen vermögen. Die Abstumpfung beruht auf dem Gesetze , daß jedes Gefühl sich in seinem Fortgang um so schneller ...
Hörnerfrage (gr. keratinê zêtêsis , lat. cornuta quaestio) ist die sophistische Art an fragen, um den Gefragten in Verlegenheit zu setzen, welche Eubilides (4. Jahrh. v. Chr.) erfunden haben soll. Er fragte z.B.: »Hast du deine Hörner ...
Kältepunkte nennt Wundt diejenigen Stellen der Haut, ... ... Sie sind von den Wärmepunkten durch unempfindliche Strecken getrennt und finden sich am zahlreichsten an Augenlid, Stirn, Wange und Kinn, weniger zahlreich an Brust, Bauch, Arm und Hand, am spärlichsten am Unterschenkel und Fuß. ...
Metapolitik (Neubild.) heißt die reine Spekulation über das Wesen des Staate , ohne Anlehnung an einen bestimmten empirisch gegebenen Staat .
Autohypnose (aus dem Gr. geb.) heißt die durch eine Person an sich selbst erzeugte Hypnose (vgl. d. W.).
... war er Wolfianer, schloß sich aber in der Naturwissenschaft schon enger an Newton an. Dann (1760-1770) sagte er sich vom Wolfischen Rationalismus ... ... nur die Welt der Erscheinungen , nicht die Welt an sich; – im Idealismus : Die Dinge an sich bilden eine intelligible Welt ...
Reproduktion (vom lat. re- und producere, wiedererzeugen = Wiedererzeugung) ... ... durch den der lebende Organismus fortwährend schrittweise erneuert wird, indem neue Gebilde an Stelle der durch den Lebensprozeß abgenutzten treten. – In der Psychologie ...
Begeisterung ist die durch lebhafte Erfassung eines neu an uns herantretenden wertvollen Objektes oder bedeutenden Vorganges erzeugte Steigerung unserer Geistestätigkeit. Durch die Begeisterung wird die Einbildungskraft entfesselt, der Verstand geschärft, das Gefühl erwärmt, das Interesse gespannt und der Wille gestärkt ...
Patriotismus (franz. vom mittellat. patriota, das vom gr. patriôtês ... ... , welche sich in der Bereitwilligkeit ihm zu dienen äußert. Der Patriot nimmt an den Freuden und Leiden seines Vaterlandes Anteil, er erfüllt die ...
Localisation (franz. localisation, v. lat. locus = Ort) heißt die Verlegung einer Empfindung oder eines Gefühls an eine. bestimmte Stelle in unserem Leibe oder der Außenwelt . Dieser psychische Vorgang ist, was die Tastempfindungen betrifft, kein ursprünglicher; denn die ...
Tat tvam asi (sanskr. [...] = das bist du) ist ... ... Schopenhauer (1788-1860) sieht ihn für den Ausdruck des Kantischen Phänomenalismus an und zitiert ihn oft in » Welt als Wille und Vorstellung «. ...
Kitzelgefühl ist eine der Gemeinempfindungen , welche von schwachen Tastempfindungen ihren ... ... Sie entsteht, indem eine schwache Tastempfindung sich bald über eine größere Hautfläche ausbreitet, bald an ganz entlegenen Stellen ähnliche schwache Tastempfindungen hervorruft (s. Wundt, Grundz. d. ...
Allgegenwart (omnipraesentia) bezeichnet in der christlichen Dogmatik diejenige göttliche Eigenschaft , daß Gott an jedem Orte zugleich ist. Sie wird zu den operativen oder transeunten Eigenschaften Gottes gerechnet, die das Bestehen der Welt voraussetzen, und wird bald zu der ...
Rechthaberei ist das Bestehn auf einer zwar an sich nicht verwerflichen, aber im gerade vorliegenden Falle nicht anwendbaren Rechtsmaxime. Die Rechthaberei eines Menschen zeigt sich in der hartnäckigen und absprechenden Verteidigung seiner eigenen Behauptungen, während er die gegründeten Einreden anderer ganz unberücksichtigt läßt.
Tollkühnheit heißt der gesteigerte Mut, dem es an Überlegung fehlt; Beispiele dafür geben Karl der Kühne v. Burgund und Karl XII.
Schadenfreude heißt die Lust an fremdem Unglück . Dieser verwerfliche Affekt hat drei Stufen: die erste ... ... Grausamkeit übergeht, und die entsteht, wenn der Mensch , bloß um sich an fremder Unlust zu freuen, gegen andere, die ihm gar nichts getan ...
... , wenn er die Anbequemung der göttlichen Offenbarung an die menschliche Schwäche , pädagogisch , wenn er die Anpassung des Lehrers an die Fassungsgabe und den Standpunkt seiner Schüler bezeichnet. In der Descendenzlehre ist die Accomodation die Anpassung eines Lebewesens an die äußeren Lebensbedingungen.
Acceptilation (lat. acceptilatio) heißt das Eintragen des Empfanges einer Schuldsumme. ... ... Platz in der Lehre des Duns Scotus (1265-1308), daß Gott die an sich nicht genügende Satisfaktion Christi aus freiem Erbarmen für ausreichend zur Tilgung der ...
... vor und beginnt mit dem Zweifel an allem demjenigen Wissen , das vor dem philosophischen Denken erworben ist ... ... des influxus physicus (s. d.) gegenüber war der Cartesianismus ein Fortschritt , an sich aber eine unhaltbare Idee . Ihn zu beseitigen, strebte die nachfolgende ...
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