Vorworte
Aus dem Vorworte der ersten Auflage. Mein Hauptstreben mußte darauf gerichtet sein, 1. die wichtigsten philosophischen Begriffe zu behandeln, 2. mich möglichster Kürze und Präzision zu befleißigen und 3. jeden wichtigen Begriff durch die Geschichte der Philosophie zu verfolgen. Berlin 1886. ...
Aus dem Vorworte der vierten Auflage. Die vierte Auflage des »Wörterbuchs der philosophischen Grundbegriffe« ist in der Weise bearbeitet, daß an dem Ziel, das Kirchner seiner Arbeit gesetzt hatte, festgehalten worden ist. Die historischen Nachweise sind vermehrt, Fehlerhaftes ist an sehr vielen ...
... Friedrich Kirchner, Carl Michaëlis Wörterbuch der Philosophischen Grundbegriffe Erste Ausgabe: Heidelberg 1886. Hier nach der ... ... apoleipoenon. Plutarchos , de profect. in virtute 4. Vorworte Ausgewählte Artikel ( alle ): Atheismus , Bewußtsein , ...
Realdivision heißt diejenige Einteilung , welche den Begriff eines Wortes nicht bloß in seine verschiedenen Bedeutungen, wie die Wörterbücher es tun, spaltet, sondern logisch in seine Arten zerlegt. Vgl. Einteilung .
... objektiv a) theoretisch den Inhalt eines Wortes, einer Rede, eines Kunstwerkes, einer Dichtung, so z.B. in ... ... gleichsam seine eigene Sprache , in welcher er auf die verschiedensten Reize antwortet, während ein und derselbe Anlaß in jedem Sinn eine andere Empfindung ...
Epos (gr. epos ), eigentl. Wort, Rede, Gedicht, ... ... selbst tritt im Epos nur insofern, als die Erzählung sein Werk ist und die Worte seine Art und Kunst verraten, hervor, sonst bleibt er aus seiner Dichtung ...
naiv (lat. nativus, fr. naïf, zuerst durch Gellert ... ... ), eigtl. angeboren, heißt das Natürliche in Gedanken , Empfindungen , Worten und Werken, welches den Gegensatz zum Anerzogenen, Gekünstelten und Konventionellen bildet ...
Sünde (eigtl. ahd. sunta, suntea = Verneinung , Verweigerung) ... ... insofern man sie als Übertretung eines göttlichen Gebotes ansieht, mag sie in Gedanken , Worten oder Werken, Mienen oder Gebärden , Taten oder Unterlassungen bestehen. Sünde ist ...
... zu schauen, und eine Zunge haben, die sich leicht und fein in Worte ergießt. Jeder Dichter aber muß mit seiner Nation innerlich zusammenhängen, da ... ... der Bilder und Gleichnisse ( Metaphern , Tropen , Metonymien) und belebt seine Worte durch Personifikationen, durch packende und eindringliche Ausdrücke , durch ...
Physik (gr. physikê sc. epistêmê ), eigentlich Naturlehre im weitesten Sinne des Wortes, heißt heute derjenige Teil der Naturwissenschaft, welcher von den Gesetzen der in der unbelebten Natur vorkommenden Vorgänge handelt, sofern diese Vorgänge nicht eine wesentliche Veränderung ...
absolut (lat. absolutus von absolvere), eigentl. ... ... bezeichnet die Loslösung von den verschiedensten Beziehungen , so daß sich die Bedeutung des Wortes sehr mannigfaltig gestaltet hat. Die gebräuchlichsten Verwendungen des Wortes sind: 1. losgelöst von jeder Verbindung ; der Gegensatz ist ...
Aphasie (gr. aphasia ), Sprachlosigkeit, ist nach dem jetzigen Sprachgebrauche ... ... vorübergehende oder dauernde Erkrankung unseres inneren Sprachorgans. Der Kranke vermag sich nicht auf die Worte zu besinnen, welche er brauchen möchte, oder kann nicht artikulierte Laute hervorzubringen. ...
Porisma (gr.) oder Consectarium , Corollarium (lat.) heißt ... ... Lehrsatz oder einer gelösten Aufgabe abgeleiteten Satz . Es wird stets eingeführt mit den Worten: 'Ek dê toutou phaneron (daher ist klar), vgl. z.B. ...
Sanftmut heißt die leidenschaftslose Gemütsruhe und freundliche Haltung gegenüber feindseligen Gesinnungen , Worten und Handlungen anderer. Der Sanftmütige beherrscht seine Empfindlichkeit nicht aus Mangel an Gefühl, sondern auf Grund der Ruhe des Gemütes und des Wohlwollens gegen den anderen. Er ...
Ärgernis geben heißt durch Worte, Mienen, Gebärden oder Handlungen das sittliche oder religiöse Gefühl anderer beleidigen oder ihre Sittlichkeit in Gefahr bringen. Dies ist ein Unrecht. Anderseits können wir nichts dafür, wenn andere an uns Ärgernis nehmen, während wir sittlich handeln ...
... Authentisch heißt die Auslegung einer Schrift, welche entweder mit den eigenen Worten des Verfassers (verba ipsissima) oder in seinem Geiste geschieht. Im allgemeinen gilt der Grundsatz : Jeder ist der beste Ausleger seiner Worte (verborum suorum quisque optimus interpres). Vgl. Kritik .
schamhaft nennt man denjenigen, welcher eine feine Empfindung für das Wohlanständige hat und daher ängstlich alles vermeidet, was (in Worten und im Benehmen) der Sittsamkeit zuwider ist. Er sucht nicht nur in seinen ...
Ideologie (franz. idéologie) heißt eigentlich Ideenlehre, und man könnte so ... ... nennen. Die Franzosen, namentlich Victor Cousin (1792-1867),bezeichnen aber mit dem Worte die Metaphysik . Napoleon I. nannte politische Schwärmer Ideologen.
Quodlibet (lat. quod libet = was beliebt) hieß bei den ... ... Schrift vermischten Inhalts , welche meist nach Art des Katechismus aus Fragen und Antworten bestand (quaestiones et responsiones quodlibeticae). Verfasser und Ausleger solcher Schriften hießen Quodlibetarier, ...
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