diskursiv (v. lat. discursus = das Hin- und Herlaufen, die Besprechung) heißt begrifflich. ... ... anschaulich heißt. Kant (1724-1804) stellt in der Kr. d. r. V. diskursiv und ästhetisch einander gegenüber. Eine diskursive Erkenntnis entsteht demnach aus ...
copulativ (lat. copulativus v. copula = Verbindung ) heißen diejenigen Urteile , welche nur ein Prädikat , aber mehrere Subjekte haben. Beispiel : Sowohl die Germanen als auch die Romanen und Slawen sind Indogermanen. Die negative Form heißt auch remotives ...
Intension (lat. intensio) oder Intensität, Spannungsgrad, heißt die innere ... ... oft zu jener in umgekehrtem Verhältnis steht; intensive Größe ist daher s. a. Gehalt, extensive s.a. Umfang . Intensives Leben ist das nach seinem Inhalte nicht nach ...
Sophistik ist nach Aristoteles die Philosophie des Scheines , d.h. die Kunst , durch falsche Dialektik das Wahre ... ... und Schönschwatzen Beifall und Reichtum zu erwerben; sophistisch heißt demnach s. a. trügerisch, Sophisterei ein verfängliches Räsonnement.
Ideologie (franz. idéologie) heißt eigentlich Ideenlehre, und man könnte so jede Philosophie nennen. Die Franzosen, namentlich Victor Cousin (1792-1867),bezeichnen aber mit dem Worte die Metaphysik . Napoleon I. nannte politische Schwärmer Ideologen.
Mäßigkeit ist das Maßhalten, d.h. das Innehalten der durch die ... ... Grenzen im Genuß und in der Arbeit . – Mäßigung dagegen ist s. a. Selbstbeherrschung . Die Alten zählten die Mäßigkeit (Gesundsinnigkeit) zu den Kardinaltugenden ( ...
Reduktion (lat. reductio v. reduco = zurückführen) nennt die Logik die Zurückführung eines verschobenen Schlusses auf die regelmäßige Schlußform oder die der drei anderen Schlußfiguren auf die erste.
Noologist (v. gr. nous = Verstand u. logos = Lehre) nennt Kant (1724-1804) denjenigen, welcher behauptet, daß die reinen Vernunfterkenntnisse ... ... bloß der Vernunft entstammen. Solche Noologisten waren Platon, Leibniz, Berkeley und Fichte d. Ä.
Daimonion nannte Sokrates (469-399) eine innere Stimme, die ihn ... ... abhielt. (Nach Platon Apol. 31 D und 41 D, Xen. Mem. I, 1, 6 warnte das Daimonion peri – tôn adêlôn, hopôs an apobêsoito ...
Weltbrand (gr. ekpyrôsis ) nahmen Herakleitos , die Stoiker u. a. als einen relativen Endzustand der Welt an, wonach die Welt durch Verbrennung zerstört und zugleich erneuert werden soll. Auch den Anfängen des Christentums ist die Idee eines Weltbrandes ...
Prämissen (v. lat. praemitto = vorausschicken) heißen die Vordersätze eines Schlusses. Der vollständige Schluß hat zwei Prämissen (Ober- und Untersatz ), der unvollständige aber nur eine. Vgl. Enthymem , Sorites .
Entzücken ist der höchste Grad der Freude , welcher den Geist gleichsam von der Leiblichkeit befreit. Entzückung oder Verzückung dagegen ist s. a. Ekstase (s. d.).
Hodegetik (v. gr. hodêgêtikos zum Wegweisen geeignet), eigentlich Wegführung, heißt die Einleitung in eine Wissenschaft ; vgl. Propädeutik .
Fallacien (lat. fallaciae v. fallo betrüge) heißen die formal unrichtigen Schlüsse. Vgl. Fehlschluß , Trugschluß , Paralogismus , Sophisma .
Grenzwert ist eine unveränderliche Größe , der sich eine veränderliche so weit nähern kann, daß sie zuletzt mit derselben zusammenfällt. ( Bonnel , les limites et l'atome.)
Velleïtät (franz. velléité, v. lat. volle = wollen) bedeutet eine Äußerung des Wollens, die noch nicht zur Tat geworden, also bloße Willensregung, kraft- und tatenloses Wollen (volitio) ist.
explicite (v. lat. explicitus) heißt entwickelt, auseinandergefaltet. Sein Gegensatz ist implicite , unentwickelt, eingeschlossen.
Weltseele nannte Platon (Tim. p. 34) und nach ihm die Stoa, Schelling u. a. das belebende Prinzip der Welt .
Sabäismus (v. hebr. Zaba, Heer), Gestirndienst, heißt eine Art des Polytheismus in Ägypten und Arabien.
Zetetiker (gr. zêtêtikoi v. zêtein = forschen), Forscher, nannten sich vorzugsweise die Skeptiker (s. d.).
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