Heautonomie , Selbstgesetzgebung (Gegens. Heteronomie ), ist s. a. Autonomie (s. d.).
Physiognomik (gr. physognômonikê sc. sophia , v. physis = Natur , gnômikê sc. sophia = Erkenntnis ) heißt die Kunst , aus den Gesichtszügen eines Menschen einen Schluß auf seinen Charakter zu machen. Die ersten ...
Sensualismus (nit. v. sensus = Sinn ) heißt derjenige erkenntnistheoretische Standpunkt, welcher alle Erkenntnis lediglich aus den Sinnen ableitet und eine davon unabhängige innere Erfahrung ( Reflexion ) als Erkenntnisquelle ableugnet. Diese verengte Form des Empirismus hat zwei Seiten ...
Nominalismus (nlt. v. lat. nomen = Namen ) ... ... und Scotus Erigena von Anselm v. Canterbury (1033-1109) vertretene Realismus daran fest, daß ... ... durch sie bedroht schien. Eine vermittelnde Richtung War der Konzeptualismus des Wilhelm v. Occam ( 1347 ...
Construction (lat. constructio v. construere zusammenstellen), Zusammenfügung, Aufbau, ... ... . (Kr. d. r. V., S. 832-851). Die Durchführung dieses Gedankens ist Kant für die ... ... verfehlten Begriff einer symbolischen Konstruktion umbiegen müssen (Kr. d. r. V., S. 717), so daß ...
Synkretismus (gr. synkrêtismos v. synkrêtizein = sich zusammenkretern, sich vereinigen) bedeutet eigentlich Vereinigung zweier streitenden Parteien gegen einen dritten (Plutarchos, de fraterno amore Cp. 19 [490 B] bezeichnet es als löbliche Sitte der Kreter , beim Angriff ...
Contradictio (lat. contradictio) heißt Widerspruch . Principium contradictionis ... ... sein und nicht sein.« Er ist also die Umkehrung des Identitätsgesetzes (a. d. Vgl. auch A = A). Der Satz des Widerspruchs hat nicht bloß subjektive, sondern auch objektive ...
Monotheismus (nlt. v. gr. monos = einzig u. theos = Gott ) heißt der Glaube , daß das göttliche Wesen der Zahl nach nur eins sei. Gegensätze sind Dualismus und Polytheismus . Zum Wesen des ...
Localisation (franz. localisation, v. lat. locus = Ort) heißt die Verlegung einer Empfindung oder eines Gefühls an eine. bestimmte Stelle in unserem Leibe oder der Außenwelt . Dieser psychische Vorgang ist, was die Tastempfindungen betrifft, kein ursprünglicher; denn die ...
Fetischismus oder Fetismus (v. portugies. Feitiçio = Zauberei) heißt eine der niedrigsten Stufen der Religion , auf der der Mensch einen sinnlichen Gegenstand, dem er Zauberkraft zuschreibt, zu seinem Gott macht, aber fortwirft, wenn er seiner überdrüssig ist. Der glänzende ...
Präformation (v. lat. praeformo = bilde vor) nannte man im 17. Jahrhundert die Vorausbildung ... ... zum Denken seien. Er verwirft ein solches Präformationssystem (Kr. d. r. V. II. Aufl., S. 167).
Antistréphon (gr. antistrephôn = der Umkehrende, ... ... , umgekehrt werden kann. Euathlos , der Schüler des Protagoras (5. Jahrh. v. Chr.), sollte diesem die Hälfte seines Honorars erst dann bezahlen, wenn er ... ... Vertrage.« Der Schiedsspruch der Richter lautete auf Vertagung (Gellius, noct. Att. V, 10).
Lokalzeichen sind nach Lotze , v. Helmholtz und Wundt die von dem Inhalte der Licht- ... ... der Qualität und Intensität der Empfindung . Vgl. Lotze , Mikrokosmus I, 332 f. v. Helmholtz , Physiologische Optik, S. 539. ...
Sensibilität (v.lat. sensibilis = empfindbar) heißt die Fähigkeit sinnlich zu empfinden. Diese setzt dreierlei voraus: ein Organ , das einen Reiz von außen aufnehmen kann, ein anderes, das ihn umsetzt, und ein Bewußtsein , das ihn empfindet. Die ...
Apprehension (lat. apprehensio = Erfassung, Verständnis) heißt das Begriffsvermögen; apprehendieren heißt begreifen. Die Apprehension spielt nach Kant, Kr. d. r. V. S. 98 ff., beim Zustandekommen der Vorstellungen eine grundlegende Rolle. Alle ...
... assertorische Urteil hat die Form : A ist B, das problematische: A kann B sein, das apodiktische: A muß B sein. Ein Beispiel ... ... das Bejahen und Verneinen als wirklich betrachtet wird (Kr. d. v. V. S. 74).
Manichäismus ist eine von Manes (Mani) (3. Jahrh. n. Chr.) ausgehende Art des Dualismus (s. d.), eine persisch denkende Gnosis , nach der es zwei miteinander kämpfende ewige Grundwesen, ein gutes und böses, das Licht und die Finsternis, gibt ...
Constitution (lat. constitutio) heißt die körperlich-seelische Beschaffenheit des Menschen ... ... Lebensfähigkeit der einzelnen Organe , als auch durch das Geschlecht und das Temperament (a. d.) von innen heraus, sowie durch die geographischen und klimatischen Verhältnisse, unter ...
Synechologie (v. gr. synechein ) heißt die Lehre vom Zusammenhängenden, Stetigen. Herbart (1776-1841)nennt so den zweiten Teil seiner Metaphysik , die Lehre von Raum und Zeit , welche die Grundzüge seiner Philosophie der Mathematik und die ...
... diejenigen Philosophen, welche in Alexandria vom zweiten Jahrh. v. Chr. ab jüdische Theologie und griechische ... ... miteinander verknüpften. Zu ihnen gehören Aristobulos um 160 v. Chr., Philon Iudaeus um 20 v. Chr. bis 45 n. Chr. Man wirft ihnen Synkretismus (s. d.) vor.
Buchempfehlung
Die ersten beiden literarischen Veröffentlichungen Stifters sind noch voll romantischen Nachklanges. Im »Condor« will die Wienerin Cornelia zwei englischen Wissenschaftlern beweisen wozu Frauen fähig sind, indem sie sie auf einer Fahrt mit dem Ballon »Condor« begleitet - bedauerlicherweise wird sie dabei ohnmächtig. Über das »Haidedorf« schreibt Stifter in einem Brief an seinen Bruder: »Es war meine Mutter und mein Vater, die mir bei der Dichtung dieses Werkes vorschwebten, und alle Liebe, welche nur so treuherzig auf dem Lande, und unter armen Menschen zu finden ist..., alle diese Liebe liegt in der kleinen Erzählung.«
48 Seiten, 3.80 Euro
Buchempfehlung
Zwischen 1765 und 1785 geht ein Ruck durch die deutsche Literatur. Sehr junge Autoren lehnen sich auf gegen den belehrenden Charakter der - die damalige Geisteskultur beherrschenden - Aufklärung. Mit Fantasie und Gemütskraft stürmen und drängen sie gegen die Moralvorstellungen des Feudalsystems, setzen Gefühl vor Verstand und fordern die Selbstständigkeit des Originalgenies. Für den zweiten Band hat Michael Holzinger sechs weitere bewegende Erzählungen des Sturm und Drang ausgewählt.
424 Seiten, 19.80 Euro