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Traducianismus

Traducianismus [Kirchner-Michaelis-1907]

Traducianismus (von lat. tradux = Sprößling) heißt die von Tertullianus ( 220 n. Chr.) aufgestellte Lehre, daß mit dem Leibe zugleich die Seele erzeugt werde. Diese von der neueren Psychologie angenommene Ansicht steht im Gegensatz zum Creatianismus (s ...

Lexikoneintrag zu »Traducianismus«. Kirchner, Friedrich / Michaëlis, Carl: Wörterbuch der Philosophischen Grundbegriffe. Leipzig 1907, S. 643.
Sabellianismus

Sabellianismus [Kirchner-Michaelis-1907]

Sabellianismus ist die auf den römischen Presbyter Sabellius (um 200 v. Chr.) zurückgeführte, in der Mitte des 3. Jahrhunderts in Libyen verbreitete Lehre, nach welcher Gott nicht aus drei Personen besteht, sondern nur in drei Offenbarungsformen ( prosôpa personae = Darstellungsrollen ...

Lexikoneintrag zu »Sabellianismus«. Kirchner, Friedrich / Michaëlis, Carl: Wörterbuch der Philosophischen Grundbegriffe. Leipzig 1907, S. 517.
monophyletisch

monophyletisch [Kirchner-Michaelis-1907]

monophyletisch (v. gr. geb.), einstämmig, heißt die Theorie , nach der alle Organismen von einem einzigen niederen organischen Wesen abstammen. Gegensatz ist: polyphyletische Hypothese .

Lexikoneintrag zu »monophyletisch«. Kirchner, Friedrich / Michaëlis, Carl: Wörterbuch der Philosophischen Grundbegriffe. Leipzig 1907, S. 372-373.
monolemmatisch

monolemmatisch [Kirchner-Michaelis-1907]

monolemmatisch (v. gr. monos = einzig u. lêmma = Satz ) heißt ein Schluß , der nur einen Vordersatz hat. Vgl. Enthymem .

Lexikoneintrag zu »monolemmatisch«. Kirchner, Friedrich / Michaëlis, Carl: Wörterbuch der Philosophischen Grundbegriffe. Leipzig 1907, S. 372.
Occasionalismus

Occasionalismus [Kirchner-Michaelis-1907]

Occasionalismus (franz. occasionalisme = Lehre von den Gelegenheitsursachen v. lat. occasio = Gelegenheit) heißt die Richtung der Philosophie , welche die Wechselwirkung zwischen Geist und Körper und den Einfluß der Seele auf den Leib und umgekehrt leugnete und die Übereinstimmung ...

Lexikoneintrag zu »Occasionalismus«. Kirchner, Friedrich / Michaëlis, Carl: Wörterbuch der Philosophischen Grundbegriffe. Leipzig 1907, S. 404-406.
Conceptualismus

Conceptualismus [Kirchner-Michaelis-1907]

Conceptualismus (v. lat. conceptus = Zusammenfassen, Begriff ) ... ... (1225-1274) eingeleitet und durch Wilh. v. Occam (1347) ausgebildet wurde. Während der strenge ... ... Vorstellungen als psychischer Phänomene ein (universalia post rem!). Thomas v. Aquino ließ über den Konzeptualismus hinausgehend und dem Realismus ...

Lexikoneintrag zu »Conceptualismus«. Kirchner, Friedrich / Michaëlis, Carl: Wörterbuch der Philosophischen Grundbegriffe. Leipzig 1907, S. 121.
Thnetopsychiten

Thnetopsychiten [Kirchner-Michaelis-1907]

Thnetopsychiten (gr. thnêtopsychtai v. thnêskin = sterben und psychê ) hießen die Anhänger der durch Averroës (1126-1198) verbreiteten Lehre, daß die Seele mit dem Körper zugleich sterbe und beide am jüngsten Tage auferweckt würden. So lehrte z ...

Lexikoneintrag zu »Thnetopsychiten«. Kirchner, Friedrich / Michaëlis, Carl: Wörterbuch der Philosophischen Grundbegriffe. Leipzig 1907, S. 634.
Physikotheologie

Physikotheologie [Kirchner-Michaelis-1907]

Physikotheologie (v. gr. physikos = natürlich und theologia = Gotteslehre) heißt der Versuch der Vernunft, aus den Zwecken der Natur (die nur empirisch erkannt werden können) auf die oberste Ursache der Natur und ihre Eigenschaften zu ...

Lexikoneintrag zu »Physikotheologie«. Kirchner, Friedrich / Michaëlis, Carl: Wörterbuch der Philosophischen Grundbegriffe. Leipzig 1907, S. 442.
Prädeterminismus

Prädeterminismus [Kirchner-Michaelis-1907]

Prädeterminismus (v. nlat. praedeterminatio) heißt eine Art des Determinismus , welche in der Behauptung besteht, daß alle menschlichen Handlungen durch vorangehende Zeiterscheinungen vollständig bestimmt seien. Der naturalistische oder transscendentale Prädeterminismus findet die Bestimmungsgründe in der Natur und im Weltlauf, ...

Lexikoneintrag zu »Prädeterminismus«. Kirchner, Friedrich / Michaëlis, Carl: Wörterbuch der Philosophischen Grundbegriffe. Leipzig 1907, S. 452.
sich orientieren

sich orientieren [Kirchner-Michaelis-1907]

sich orientieren (franz. v. lat.oriens = Osten) heißt 1. geographisch , aus einer gegebenen Weltgegend die übrigen bestimmen; 2. mathematisch , sich in einem gegebenen Räume zurechtfinden; 3. logisch , sich über die Grenzen und den Inhalt unseres Erkennens ...

Lexikoneintrag zu »sich orientieren«. Kirchner, Friedrich / Michaëlis, Carl: Wörterbuch der Philosophischen Grundbegriffe. Leipzig 1907, S. 412.
Perfektibilismus

Perfektibilismus [Kirchner-Michaelis-1907]

Perfektibilismus (nlat. v. lat. perficio) ist die Lehre von der stetigen Vervollkommnung (Perfektibilität) des Menschengeschlechts. Vgl. Fortschritt , Geschichte , Humanität .

Lexikoneintrag zu »Perfektibilismus«. Kirchner, Friedrich / Michaëlis, Carl: Wörterbuch der Philosophischen Grundbegriffe. Leipzig 1907, S. 425.
Anthropomorphismus

Anthropomorphismus [Kirchner-Michaelis-1907]

Anthropomorphismus (aus dem Gr. von anthrôpomorphos = von menschlicher Gestalt ... ... So falsch diese Vorstellung ist – schon Xenophanes der Eleat (6 Jahrh. v. Chr.) bekämpfte den Anthropomorphismus –, so nahe liegt sie für uns. Und ...

Lexikoneintrag zu »Anthropomorphismus«. Kirchner, Friedrich / Michaëlis, Carl: Wörterbuch der Philosophischen Grundbegriffe. Leipzig 1907, S. 48.
ábstine et sústine

ábstine et sústine [Kirchner-Michaelis-1907]

ábstine et sústine apechou kai anechou heißt: Enthalte dich (der ... ... die ethische Forderung des Stoikers Epiktetos (in der 2. Hälfte des 1. Jahrh. n. Chr.), die wie alle ethischen Vorschriften der Stoiker nicht von Übertreibung und nicht ...

Lexikoneintrag zu »ábstine et sústine«. Kirchner, Friedrich / Michaëlis, Carl: Wörterbuch der Philosophischen Grundbegriffe. Leipzig 1907, S. 7.
Heautontimorumenos

Heautontimorumenos [Kirchner-Michaelis-1907]

Heautontimorumenos (ipse se poeniens), der Selbstquäler, Selbstpeiniger, ist der Titel eines Stückes von P. Terentius Afer ( 169 v. Chr.), das nur die Nachbildung einer griechischen Komödie des Menandros ist.

Lexikoneintrag zu »Heautontimorumenos«. Kirchner, Friedrich / Michaëlis, Carl: Wörterbuch der Philosophischen Grundbegriffe. Leipzig 1907, S. 258.
Malthusisches Gesetz

Malthusisches Gesetz [Kirchner-Michaelis-1907]

Malthusisches Gesetz heißt der von dem englischen Nationalökonomen Th . R. Malthus (1766-1834) aufgestellte Satz , daß, da die Bevölkerung sich schneller vermehre als die Nahrung, der Zunahme derselben von der Natur durch Hunger, Not und Elend Einhalt getan werde ...

Lexikoneintrag zu »Malthusisches Gesetz«. Kirchner, Friedrich / Michaëlis, Carl: Wörterbuch der Philosophischen Grundbegriffe. Leipzig 1907, S. 343-344.
psychophysisches Gesetz

psychophysisches Gesetz [Kirchner-Michaelis-1907]

... immer in demselben Verhältnis.« (dr/r = Konst.; oder(r1-r0)/r = (r2-r1)/r1 = ... ... resp. bei abnehmender Reihe zuerst verschwindet ( E = c*log(r/e) ).« Das Webersche Gesetz gilt von Licht- (100 ...

Lexikoneintrag zu »psychophysisches Gesetz«. Kirchner, Friedrich / Michaëlis, Carl: Wörterbuch der Philosophischen Grundbegriffe. Leipzig 1907, S. 474-475.
Mnemonik / Mnemotechnik

Mnemonik / Mnemotechnik [Kirchner-Michaelis-1907]

Mnemonik oder Mnemotechnik (gr. mnêmonikos = das Gedächtnis betreffend v. mnêmê = Gedächtnis u. technê = Kunst ) nennt man die Kunst , durch gewisse Mittel das Gedächtnis zu besonderen Leistungen zu bringen. Sie beruht ...

Lexikoneintrag zu »Mnemonik / Mnemotechnik«. Kirchner, Friedrich / Michaëlis, Carl: Wörterbuch der Philosophischen Grundbegriffe. Leipzig 1907, S. 365-366.
Magnetismus, tierischer

Magnetismus, tierischer [Kirchner-Michaelis-1907]

Magnetismus, tierischer , auch Mesmerismus genannt, heißt die Kraft ... ... Mesmer (1733-1815), Wienholt, Gmelin, Wolfart, Hufeland, Passavant, Ennemoser u. v. a. haben sich eingehend damit beschäftigt. Bei Anwendung dieser Kraft versetzt ...

Lexikoneintrag zu »Magnetismus, tierischer«. Kirchner, Friedrich / Michaëlis, Carl: Wörterbuch der Philosophischen Grundbegriffe. Leipzig 1907, S. 341.
Helmholtzsche Hypothese

Helmholtzsche Hypothese [Kirchner-Michaelis-1907]

Helmholtzsche Hypothese , besser Young-Helmholtzsche Hypothese , heißt die nach ihrem Urheber (v. Helmholtz 1821-1894) benannte Ansicht, welche im Anschluß an Young die Ergebnisse der physikalischen Farbenmischung in physiologische Prozesse umdeutend, drei Grundempfindungen (Rot, Grün und Violett) ...

Lexikoneintrag zu »Helmholtzsche Hypothese«. Kirchner, Friedrich / Michaëlis, Carl: Wörterbuch der Philosophischen Grundbegriffe. Leipzig 1907, S. 259-260.
Constabilierte Harmonie

Constabilierte Harmonie [Kirchner-Michaelis-1907]

Constabilierte Harmonie nannte der Theosoph Em. v. Swedenborg (1688-1772) die Ordnung des mechanisch-organischen Weltsystems, das er in seiner Schrift »Oeconomia regni animalis« 1740 darstellte. Vgl. Prästabilierte Harmonie .

Lexikoneintrag zu »Constabilierte Harmonie«. Kirchner, Friedrich / Michaëlis, Carl: Wörterbuch der Philosophischen Grundbegriffe. Leipzig 1907, S. 123.
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