Analytik

[38] Analytik (von gr. analytikos) heißt bei Aristoteles (384 bis 322) der elementare Teil der Logik, der sich mit den Formen[38] des erkennenden Denkens, mit Begriffen, Urteilen und Schlüssen beschäftigt. Er handelt vom reinen Denken, in dem die Gedanken nur aufeinander, nicht wie in der Metaphysik auf Außendinge bezogen werden. – Kant (1724-1804) nennt transscendentale Analytik die Zergliederung unserer gesamten Erkenntnisse zu dem Zwecke, die Elemente der reinen Verstandeserkenntnis aufzusuchen. (Kr. d. r. V. S. 64-292.) Er scheidet sie in die Analytik der Begriffe, welche die Begriffe a priori aufsucht und ihre Möglichkeit erforscht (siehe Kategorien) und in die Analytik der Grundsätze, welche ein Kanon für die Urteilskraft sein soll, jene Verstandesbegriffe auf Erscheinungen anzuwenden.

Quelle:
Kirchner, Friedrich / Michaëlis, Carl: Wörterbuch der Philosophischen Grundbegriffe. Leipzig 51907, S. 38-39.
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