[322] Laune (v. lat. luna = Mond) bedeutet 1. Humor (s. d.), 2. die Veränderlichkeit der Gemütsstimmung oder der Willensentschließung, die oft von einem Extrem zum andern, ohne deutliches Bewußtsein des Grundes, übergeht. Dieser Charakterzug entspringt aus Mangel an Selbstbeherrschung. Gute Laune ist die aus nicht klar vorgestellten Ursachen entspringende Heiterkeit, die uns befähigt, etwas von der angenehmen Seite aufzufassen. Üble Laune dagegen ist der Verdruß ohne namhafte Ursache. Bei übler Laune faßt man die Dinge von der widrigen Seite auf, zeigt sich gegen andere mürrisch und verdrießlich, wird beim Lachen höhnisch und beim Spotte beleidigend. Ein launischer oder launenhafter Mensch ist bald verstimmt, bald heiter, ohne zu wissen warum. Dadurch wird er sich und seiner Umgebung zur Plage. – Launig dagegen[322] heißt ein Einfall, welcher einer Sache oder Situation eine heitere Seite abgewinnt.