Nachbild

[380] Nachbild heißt die Nachdauer der Empfindung im Sehnerv, welche zunächst in einer dem Reize gleichen Helligkeits- und Farbenbeschaffenheit (gleichfarbiges Nachbild) erscheint, dann aber bei farblosen Eindrücken in die entgegengesetzte Helligkeit (weiß in schwarz), bei Farben in die Gegen- oder Komplementärfarbe (rot in grün) übergeht (komplementäres Nachbild). Auf Nachbildern wie auf Nachempfindungen im allgemeinen beruht die Möglichkeit einer abgekürzten Assoziation, die A nicht mit B, B mit C, sondern A sogleich mit C verknüpft. (Wundt, Grundz. d. phys. Psych. I, S, 472 ff.)

Quelle:
Kirchner, Friedrich / Michaëlis, Carl: Wörterbuch der Philosophischen Grundbegriffe. Leipzig 51907, S. 380.
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