Pyromanie

[475] Pyromanie (v. gr. pyr = Feuer n. mania = Wahnsinn), d.h. Brandstiftungstrieb, nennt man den aus Depression des Seelenlebens entspringenden Irrtrieb, Feuer anzulegen, um eine Erschütterung des Nervensystems zu erreichen und sich selbst als Urheber eines aufregenden Ereignisses zu sehen. Oft verrät[475] sich solche Pyromanie durch die heftige Freude des Brandstifters über die gelungene Tat oder gar durch zu frühzeitiges Alarmieren. Meist wiederholt der Pyromane seine Untat, weil sie ihm Erleichterung der psychischen Spannung gebracht hat. Gewöhnlich liegen diesem Irrsinne Störungen des Geschlechtslebens zugrunde. Vgl. J. A. Knop, die Paradoxie des Willens. Lpz. 1863.

Quelle:
Kirchner, Friedrich / Michaëlis, Carl: Wörterbuch der Philosophischen Grundbegriffe. Leipzig 51907, S. 475-476.
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