Temperatursinn

[625] Temperatursinn oder Wärmesinn nennt man die Fähigkeit des an die Haut, die Muskeln, Sehnen und Gelenke geknüpften Vermögens, die Unterschiede der Wärme zu empfinden. Mit den Tastempfindungen des Gemeinsinns verbinden sich stets Temperaturempfindungen, welche, sobald sie ein gewisses Maß überschreiten, schmerzhaft werden. Die Temperaturempfindung nimmt mit der Größe der empfindenden Hautfläche zu. Taucht man z.B. einen Finger der einen Hand in Wasser von 30° und die ganze andere Hand in 28°, so erscheint uns die letztere Temperatur höher. Vgl. Bernstein, die fünf Sinne des Menschen. Lepizig 1875. Wundt, Grundriß d. Psychol. § 6, S. 56 ff.

Quelle:
Kirchner, Friedrich / Michaëlis, Carl: Wörterbuch der Philosophischen Grundbegriffe. Leipzig 51907, S. 625.
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