Wahnleib

[687] Wahnleib nennt man eine aus der Abnormität des Ichbewußtseins hervorgehende Vorstellung, wonach der Leib eine[687] veränderte Beschaffenheit angenommen hat. Aus der Störung der Gemeinempfindung entwickeln sich seltsame Halluzinationen: Der Mensch wähnt, das Gewicht seines Leibes sei vermehrt oder vermindert, sein Geschlecht und Alter sei verändert, der Leib sei in Glas, Holz, Butter usw. verwandelt. Vgl. T. Krafft-Ebing, Lehrbuch der Psychiatrie. 1883.

Quelle:
Kirchner, Friedrich / Michaëlis, Carl: Wörterbuch der Philosophischen Grundbegriffe. Leipzig 51907, S. 687-688.
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