unadäquat

[659] unadäquat oder inadäquat (von lat. aequus, gleich), unangemessen, ist das Gegenteil von adäquat oder angemessen (s. d.).

unangenehm nennt man jeden Reiz, der sinnlichen Schmerz oder sinnliche Unlust erweckt. Jede Empfindung ist mehr oder weniger betont, d.h. mit dem Bewußtwerden einer Lust oder Unlust verknüpft. Der zu starke Reiz ist unangenehm; steigert er sich weiter, so entsteht Schmerz und Unlust. Bei manchen Nervenstämmen und Fasern, wie Geruch und Geschmack, wird letzterer fast nie erreicht. Beim Druck-, Wärme- und Muskelsystem aber wird aus gesteigerter Unannehmlichkeit oft Schmerz. Bei den beiden edlen Sinnen (Gesicht und Gehör) entsteht Unannehmlichkeit durch die Störungsform der Erregung; Schmerz dagegen ist ein Zeichen der äußersten Gefährdung ihres Bestandes. Vgl. Schmerz, Lust.

Quelle:
Kirchner, Friedrich / Michaëlis, Carl: Wörterbuch der Philosophischen Grundbegriffe. Leipzig 51907, S. 659.
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