5.

[29] Die Zustände in unserm Hause hatten sich inzwischen verschlimmert Früher waren die guten Tage nicht so selten gewesen. Wir liebten Vater und Mutter aufrichtig. Die kleinen Geldgeschenke, die es gab, verwandten wir dazu, die Eltern mit einer kleinen Aufmerksamkeit zu überraschen. Dem Vater, der gerne spannende Geschichten hörte, lasen wir an den langen Winterabenden aus Büchern unserer Schulbibliothek vor. Er zeigte auch Wohlgefallen an schönen Volksliedern; recht oft wiederholten wir sein Lieblingslied: »Üb' immer Treu' und Redlichkeit«.

Sonntags in der Frühe stahlen wir uns aus den Betten und warteten der Mutter, die noch nicht aufstehen durfte, mit Kaffee und Kuchen auf. Dann ging es an die gründliche Säuberung unseres leiblichen Menschen, und erst dann trat der Sonntag in sein Recht. Mittags wurde, wenn möglich, besonders gut gespeist. Ein Tischgebet ward nie gesprochen.

Seit dem strengen Winter ging es mit diesen Freuden langsam bergab. Der Vater brach unter der stets gesteigerten Sorgenlast beinahe zusammen. Stets häufiger suchte er Trost im Trunk. Er litt heimlich vor Wut und Scham, daß er seiner Familie nicht helfen konnte. Trotz verzweifelten[29] Suchens fand er keine dauernde Beschäftigung. Damit wir nicht hungerten, wurde das Notwendige verkauft oder versetzt. Auslösen aber konnten wir die Gegenstände, die uns allen lieb und teuer geworden waren, nicht. Wir mußten sie, trotz mancher zinshohen Fristung, verfallen lassen.

Unsere Mutter konnte nicht mehr zur Kirche gehen. Es blieb ihr nur ein altes, schäbiges Hauskleid, um den abgehärmten Leib zu decken. Die graue Not harrte in allen Winkeln unserer leeren Wohnung und hauchte uns eisig an. Ein Tier, das seine Jungen leiden sieht, wird voll Unruhe und äußert einen Schmerz, der dem menschlichen nahe verwandt ist. Hier fühlten sich gerade die Jungen von dieser Besorgnis gepeinigt, von dem Leid um das Wohl derer, denen sie das Tageslicht und einen häufig heiteren Himmel verdankten. Doch suchten wir auf unsere kindliche Weise zu helfen, oder wenigstens zu trösten.

An einem grauen Märztage war es, wo ich aus der Volksschule entlassen wurde. Vor dem Schultor saßen arme Frauen, die, wie alljährlich an dem Tage, Kuchen, Schokolade und sonstige Leckereien feilboten. Mir waren an dem Morgen von unsern Nachbarn einige Festtagsgroschen geschenkt worden. Aber ich ging an den Süßigkeiten tapfer vorbei. Unterwegs beschlich mich ein unbestimmtes, bezeichnendes Gefühl, das mich in eine Schenke eintreten hieß. Ich erstand ein halbes Liter guten Ingwerschnaps, nahm ihn uneingewickelt an mich und lief nach Haus. Im gewöhnlichen trank Mutter süßen Schnaps, Vater dagegen scharfen Branntwein; bei bessern Veranlassungen ließen sie sich beide den Ingwer gut munden. Vor unserer Schwelle barg ich die Flasche unterm Rock und trat ein.

Feuchtgrau wie der Brodem des Märztages in der Straße lagerte dumpfe Mutlosigkeit durch die Stube. Mein Eintritt ward mit erzwungener Freude begrüßt. »Na, Fränzchen, wie hat's gegangen?« riefen mir die Eltern zu. Ich reichte der Mutter mein Entlassungszeugnis. Sie las es dem Vater vor. Dann zog sie mich in Leidenschaft an[30] die Brust und küßte mich unter Tränen. Der Vater drückte mir die Hand, mit wärmerem Ernst als sonst. Das Küssen hatte er seit vielen Jahren verlernt. Nur als ganz kleiner Junge war ich von ihm geküßt worden, und zwar an besseren Tagen. Aber er schien aufrichtig gerührt.

Wie änderte sich plötzlich seine Miene, als ich die Flasche hervorholte und mit den Worten: »Hier, Vater, mein Festgeschenk!« zu ihm hinaufreichte. Er trat zurück und wechselte mit der Mutter einen bedeutungsvollen Blick. Beide schienen betroffen. Die Flasche ließen sie mir zwischen den Fingern. Ich ward verlegen, fühlte mich aus bester Absicht schuldig und verzog den Mund zum Weinen. Da erbarmte sich Vater meiner hilflosen Verlegenheit und sprach das befreiende Wort: »Gib der Mutter die Flasche.« Damit siegte bei dem abgehetzten Manne, der an dem Morgen noch keinen Sorgenbrecher im Magen hatte, die Sitte, und es blieb das Ansehen des Familienhauptes gewahrt. Ich aber empfand es als strenge Verurteilung meines gut gemeinten Unverstandes, daß mir der Vater die Flasche nicht selbst abnehmen wollte.

Meine Konfirmation ward nicht mehr in der alten Wohnung gefeiert. Das kam so. Ein Stück des Haushalts nach dem andern mußte zu Geld gemacht werden. Endlich drängte sich sogar der Verkauf der Wäschemangel, unserer Erwerbsquelle, auf. Außer der bedeutenden Wohnungsmiete waren noch andere Schulden zu begleichen. Gerichtliche Einklagen von seiten der Gläubiger blieben fruchtlos, denn unser Hausstand war bereits auf das Unentbehrlichste eingeschränkt. Die Mangel durfte als »Erwerbsmittel« nicht angesiegelt werden. Nur der Hauswirt konnte sie, im Kündigungsfalle oder bei heimlichem Auszug, mit Beschlag belegen. Auf eine Kündigung mußten sich die Eltern schon gefaßt halten, denn der Wirt hatte, in Anerkennung der Regelmäßigkeit, womit wir an die elf Jahre die Miete entrichteten, wiederholt Nachsicht geübt. Dauernd durfte man diese Nachsicht nicht beanspruchen. Es hieß sich[31] also vorsehen. Wir beschlossen, das Haus heimlich zu räumen.

Zur Nachtzeit kamen einige Freunde des Vaters. Die Mangel ward geräuschlos auseinander genommen. Der Wagen fuhr vor und hielt auf der anderen Seite der Straße. Mit fieberhaftem Eifer wurden die einzelnen Teile der Maschine hinausgetragen und aufgeladen. Die Mangelsteine wanderten bis auf den letzten mit. Schließlich wurden auch die wenigen Überreste des Hausstandes hinzugepackt. Einmal außer dem Hause und auf dem Wagen, waren unsere »Schätze« vor Polizei und Vermieter sicher. Ich hatte schweißtriefend bei dem Rettungswerke mitgeholfen. Nun freute ich mich mit den übrigen, daß alles so gut gegangen war.

Die Mutter hatte sich schon am Tage, unter herzbrechendem Schluchzen, zu einer bekannten Familie geflüchtet. Diese Familie erstand die Mangel und gewährte uns für einige Nächte Unterkunft. Nach Abzug der Unkosten und nach Tilgung kleiner Schulden blieben von der Verkaufssumme noch dreißig Taler. Das war der ganze Besitz, den wir auf der nächtlichen Flucht aus dem altgewohnten Heime mit uns von dannen trugen. Es ergriff mich seltsam genug, wenn ich später an dem Hause, das meine Kindheit so lange Jahre beherbergt hatte, vorüberging. In diesem Gefühle mischten sich Schmerz, Ingrimm und Haß. Wie viel tiefer mußte es meine Eltern durchschüttern, wenn sie ein Zufall hier vorüberführte! Der ganze Jammer ihres Lebens starrte sie aus den niedern Fenstern der Kellerwohnung an mit den versteinten Zügen der leiblichen Not, und verfolgte sie mit den abgrundhohlen Hungeraugen tausend zerstörter Hoffnungen.

Nach ein paar Tagen bezogen wir in Aftermiete eine kleine Kammer in einem andern Stadtteil, aber in derselben Pfarre. Wie erschrak ich, als ich in diesem Haus auch das kleine Mädchen wiederfand, das ich so kindlich in der Kirche umworben hatte! Ich schämte mich unserer Armut und verbarg[32] mich vor ihren Blicken. Um so mehr dachte ich an sie. Sie hieß Josefa. In jenen Tagen hatte mir ein Deutsch-Russe Schiller in die Hände gespielt. So versuchte ich mich auch im Reimen und vertraute dem Verse, was ich an Leid und Liebe keinem verraten wollte.

Da sagte eines Abends meine jüngere Schwester Auguste, ich solle vors Haus treten, es warte jemand auf mich. »Wer ist es?« »Ein junges Mädchen.« Mit Herzklopfen schritt ich vor die Türe. Sie war es. Ich stand verwirrt. Josefa kam auf mich zu, blickte mich in ihrer Unschuld liebevoll an und legte mir, da sie meine Schüchternheit bemerkte, beide Hände auf die Schultern. Da wich von mir die Starre. Ich preßte das Kind mit Ungestüm in meine Arme. Wir küßten uns. Sie bekannte mir mit schelmischem Lächeln, sie hätte schon damals gewußt, daß ich ihr gut sei, und mich durch verstellte Gleichgültigkeit necken wollen. Ich lachte glücklich und ließ die Finger der linken Hand schmeichelnd über ihren schlank abfallenden Rücken gleiten. Ich liebte sie um so inniger, weil sie an unserer Armut keinen Anstoß genommen hatte.

Wir blieben in dem jetzt so traulichen Hause nur einen Monat. Die Kammer war allzu klein. Vater meinte, er könne nicht einmal die Beine richtig darin ausstrecken, ohne mit Kopf und Zehen anzustoßen. Er hatte wieder Beschäftigung gefunden. Ich half tagsüber in einem Biergeschäft beim Flaschenspülen. Abends setzte ich Kegel auf. So brachte ich manchen Groschen heim. Mein ältester Bruder arbeitete in Hamburg. Der zweitälteste Bruder war in der Schlächterlehre; er bekam Trinkgeld und durfte auch das Knochengeld einstecken. Nun konnten alle Schulden abgetragen werden.

Wir wechselten von neuem. Der Abschied von der kleinen Josefa fiel mir ungemein schwer. Ihr, wie es schien, nicht minder. Wir hielten uns fest umschlungen, küßten uns wieder und wieder und schwuren uns ewige Treue. Über dieser rührenden Gruppe kam mein Bruder.[33] Der lachte sich fast krumm und rief die übrigen zu dem possierlichen Anblick. Da flogen wir bestürzt auseinander. Ich habe die liebliche Freundin meiner Kindheit nicht wiedergesehen.

Unsere neue Wohnung, eine bessere Stube lag am äußersten Umkreis der Stadt. Die Nachbarschaft bildeten Festungswälle, Kasernen, Übungsplätze; Exerzieren, Parademarsch, Militärmusik ward unsere tagtägliche Augenweide und Ohrenwonne. Die armen Soldaten! Wenn Zuschauer ihrer Empörung über die Leuteschinderei Luft machten, wurde ihnen von dem ersten besten Kommißlümmel grob das Maul verboten und mit Verhaftung gedroht.

Ganz anders als diese rohe Nachbarschaft entzückte mich von unserm Fenster die Fernsicht über die Wälle hinaus auf Wiesen, Felder und Wälder. Da lag das schrankenlose Versuchsfeld meiner steigenden Knabenkraft, das Paradies meiner Kindheit, über dessen Schwelle ich mit Worten göttlichen Segens hinausgestoßen wurde; denn es nahte die Stunde meiner Konfirmation.

Der Morgen dieses hohen Tages fand mich für die heilige Handlung immerhin leidlich ausgestattet. Die Verwandten hatten, auf Verabredung, einiges Unentbehrliche geschenkt: Hut, Handschuhe, Stiefel, Weißwäsche, Gesangbuch mit Namenszug. Den Festrock erstand die Mutter um billiges Geld bei einem alten Bekannten, dem Pfandleiher. Diese merkwürdig mannigfache Zusammensetzung meines Feiertagsmenschen stimmte meine persönliche Einschätzung etwas herunter. Aber die andern brauchten ja gar nicht zu wissen, woher mir die schönen neuen Sachen kamen. Ich durfte mich also sehen lassen, und das war die Hauptsache.

In der Kirche drängten sich Eltern, Verwandte und Neugierige. Wir Konfirmanden, Knaben und Mädchen, wurden in der Nähe des Altars im Halbkreis geordnet.[34] Mit bewegter Stimme, in einfacher Rede, stellte Pastor Hamm seine kleine Herde dem Antlitz Gottes vor.

»Wenn ich dieses Jahr auch nur eine beschränkte Schar dem Weinberg des Herrn zuleite,« so führte er aus, »die Angehörigen dieser Kinder dürfen beruhigt sein. Um so tiefer hat ja das Wort Gottes Wurzel schlagen können in den zarten Herzen; um so tüchtiger wurden sie gewappnet mit der Rüstung des Glaubens zum Kampf gegen die Anfechtungen der Welt.«

Die von Überzeugung durchzitterte Rede machte großen Eindruck. Viele Zuhörer schluchzten. Wir Konfirmanden knieten auf den mit rotem Tuch belegten Altarstufen: die Knaben rechts, links die Mädchen. Die meisten Mädchen, auch einige Knaben, weinten. Ich war ruhig. Mein ganzes Empfinden war zusammengeronnen um das Gebot: »Glaube!« Denn nur, so hatte uns Pfarrer Hamm eindringlich ermahnt, wenn er gläubig sei beim Einnehmen des Brotes und des Weines, das den Leib und das Blut des Herrn bedeute, könne der Mensch Vergebung der Sünden und die himmlische Seligkeit erlangen. Das aber wollte ich mit schmerzlicher Inbrunst, bis zur Zermarterung meines schwachen Gehirns, das sich von dem wahren Glauben und von der übernatürlichen Gnade der Gläubigkeit keinen Begriff bilden konnte. Ich kniete mit geschlossenen Augen, meiner Umgebung, der Kirche, der Welt entrückt, in der innersten Seele nur das eine Verlangen: Glaube!, auf den unwillkürlich bebenden Lippen nur das eine Wort: Glaube!

In diese übersinnliche, fast verklärte Stimmung trug unvermittelt der Anblick des Pastors eine schmerzliche Störung. Sein Rock, seine Hand, der Kelch, das Gefühl des Brotes und Weines entrissen mich dem Himmel der Verzückung und hinterließen auf dem Grunde meiner Augen, an der Wölbung meines Gaumens die Nachempfindung der Erde. Ich genoß ohne weitere Erschütterung. Ich betrat die Straße mit dem ernüchternden Bewußtsein, daß nichts in mir geändert sei.[35]

Vor der Kirchtüre erwarteten mich Mutter, Geschwister und Verwandte. Die heißen Tränen der Rührung, unter denen mich die Mutter an die Brust schloß, verstand ich; weniger konnte ich die Tränen der Verwandten begreifen und den Ungestüm ihrer Umarmung, wobei Mundwinkel und Lippen, wie stummes Wetterleuchten, von dem bekannten Zucken umspielt wurden. Die heftige Zärtlichkeit berührte mich geradezu unangenehm.

Warum, um wen weintet ihr denn damals, teure Anverwandten? Um mich vielleicht? Ach, ich wußte ja, daß Hut, Stiefel, Handschuhe, Gesangbuch mit den verschlungenen Zeichen F.B. von euch kamen. Oder vergosset ihr Tränen um euch, Tränen der Rührung über eure Großmut? Allerdings, meine teuern Tanten, weintet ihr um euch, aber doch aus einem edlern Grunde. Das Paradies der Kindheit schloß sich eben hinter mir ab. Der Cherub Zeit stand an der Pforte und wehrte mir die Rückkehr. Dieses Paradies war euch schon lange verloren gegangen. Ihr kanntet die Welt, die auf mich wartete. Euch war schon zum Bewußtsein gekommen, welch köstlichstes Gut ihr mit der Kindheit verloren hattet. Mein Anblick mahnte euch an diesen Verlust mit grausamer Tatsächlichkeit. Aber ihr weintet auch über mich, den Neuausgewiesenen, der seinem Unglück ahnungslos gegenüberstand. Ihr hattet ihn bis zur Neige ausgetrunken, den Fluch des zürnenden Gottes: »Die Erde sei verwünscht um deinetwillen. Im Schweiße deines Angesichts sollst du dein Brot essen. – Unstet und flüchtig sollst du sein.« Daher konntet ihr nicht mit frommer Heiterkeit, sondern nur mit menschlich warmem Bedauern meinen Austritt aus friedvoller Unwissenheit unter das eherne Arbeitsgesetz des Lebens ansehen. Ihr weintet auch meinem Verluste aufrichtige Tränen nach. Ihr edeln Frauen, ich danke euch.

Es war Brauch, daß die Konfirmierten ihren Schein im Pfarrhaus abholten und dem Seelsorger mit einem entsprechenden Geldgeschenke dankten. Am Tage nach der Einsegnung[36] machte auch ich mich auf den Weg. Schweren Herzens, denn die Mutter gab mir statt eines Geldgeschenkes nur einen Zettel mit. Der Pastor empfing mich in seinem Arbeitszimmer. Ich stotterte einige Worte und drückte ihm mit flammendem Gesicht den Zettel in die Hand. Er hielt das Papier in der herunterhängenden Linken und zerknitterte es zwischen den Fingern, ohne es gelesen zu haben; die Rechte legte er mir auf die Schulter, blickte mich liebevoll und wehmütig an, sprach: »Bleibe ein gläubiges Kind, werde ein braver, fleißiger Mensch!« und andere recht herzliche Mahnungen, gab mir den Schein zurück, küßte mich, geleitete mich zur Türe und verabschiedete mich mit den Worten: »Lebe wohl, mein lieber Franz Bergg. Und vergiß auch deinen alten Pfarrer nicht, hörst du!«

Ich fand mich von der väterlichen Güte dieses edeln Mannes mehr erschüttert, als durch das göttliche Erlebnis des vorhergehenden Tages.

Als ich nach Hause kam, rieten mir Vater und Mutter, mich überall bei den Verwandten, auch bei den sonst als »stolz« geschimpften, vorzustellen. Sie hatten dabei ihre besondern Gedanken. Ich erriet diese Gedanken und ging trotzdem.

Mein Erscheinen ward überall richtig gedeutet. Ich brachte abends zehn Taler nach Haus.

Quelle:
Bergg, Franz: Ein Proletarierleben. Zweite Auflage, Frankfurt a. M. 1913, S. 29-37.
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