Aal

[1] Aal, Muraena anguilla L. [Bloch, Fische III. Taf. 73.] Dieser in Europens Gewässern sehr bekannte Fisch ohne Bauchflossen, dessen Unterkiefer vor dem Oberkiefer hervorragt, und dessen Haut einfärbig ist, geht seiner Nahrung, den Schnecken, dem Aase, den kleinen Fischen und ihrem Laiche nur des Nachts nach. Gegen die Hundstage gebieret er seine Nachkommenschaft lebendig.

Die Galle vom Aale haben die Alten gewöhnlich mit der Leber vermischt, getrocknet und gepülvert, innerlich gegen Beschwerden verordnet, auf welche das Mittel offenbar nicht passete: bei schwerer Geburt, blödem Gesichte u.s.w.

Das Fett, welches allem Ansehen nach nichts vor andern thierischen Fettigkeiten voraus hat, sollte äusserlich gegen Taubheit, die Narben von den Pocken zu verhüten, und andere äusserliche Zufälle gut seyn.

Die Haut sogar ist frisch umgebunden und als Räucherung unnützerweise empfohlen worden.


Quelle:
Samuel Hahnemann: Apothekerlexikon. 1. Abt., 1. Teil, Leipzig 1793, S. 1.
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