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[28] Algarottipulver, (Pulvis Algarotti.) Man hat es von einem Arzte in Verona, Vittorio Algarotti, so benannt, der es pulvis angelicus nannte, und als Arznei brauchte. Es ist ein weißes Pulver, welches niederfällt, wenn man die Spießglanzbutter mit destillirtem Wasser vermischt, so lange als sich die Mischung noch trübt; ein seines Brennbaren nur etwa in dem Grade als das Spießglanzglas beraubtes Spießglanzmetall. So schlagen sich mehrere Metalle aus ihren Auflösungen nieder, wenn man ihr Auflösungsmittel (die Säure) verdünnt, nur mit dem Unterschiede, daß hier, nach gehörigem Aussüßen, wenig oder keine Säure bei dem Niederschlage bleibt.
Der gewöhnliche Weg, dieses Pulver, welches auf Bergmann's Empfehlung zur Bereitung des Spießglanzweinsteins genommen worden ist, zu verfertigen, war umständlich und kostbar, wegen der schwierigen Zubereitung der Spießglanzbutter nach alter Art. Scheele lehrte uns eine einfachere Methode, wovon unter Spießglanzbutter.
Vor sich ist das Algarottipulver ein sehr, und nur allzusehr heftiges Brechmittel, schon zu drei Gran auf die Gabe, so daß kein behutsamer Arzt es vor sich leicht einnehmen läßt; eben so heftig, und wenn es auch noch so gut ausgesüßt wäre, als das Spießglanzglas, wozu es sich leicht schmelzen läßt.
Es löset sich, wie letzteres, in Gewächssäuren aller Art auf, und macht mit säuerlichen Weinen Brechwein, mit Weinstein aber den Spießglanzweinstein, ersteren[28] in kalter Digestion, letzteren durch Kochen.