Asphalt

[67] Asphalt, Bitumen asphaltum L. ein dunkelschwarzes Erdharz, welches hart, zerbrechlich, von glänzendem Bruche, an sich geruchlos und ohne Geschmack ist. Es schmilzt leicht, und verbrennt unter einem immer stärker stinkenden Rauche, fast ohne das mindeste zurück zu lassen. Die dünnen Bruchstücken schimmern röthlich durch.

Er wird an verschiednen Orten gegraben, vorzüglich in Schweden, Dänemark, Sibirien, der Pfalz u.s.w. Auf mehrern ostindischen Seeen und auf dem toden Meere findet man ihn schwimmend.

In der Destillation giebt er drei Viertel seines Gewichts eines braunen erdharzig stinkenden Oels (oleum asphalti) und etwas Vitriolsäure.

Der Asphalt ist seit langen Zeiten äusserlich vor sich, in Pflastern, in Salben und als Räucherung für ein wundheilendes Mittel gehalten worden. Mellin empfiehlt ihn innerlich gegen die geschwürige Lungensucht.

Das stinkende Asphaltöl erhielt vor einiger Zeit einen Ruf von gleicher Art, er ist aber wieder gesunken, weil dieß Oel sich erhitzend und schädlich erwies; vielleicht weil man es unrektifizirt gab?

Das auf Landseeen gefundene ist leichter als das gegrabne, brennt auch reiner hinweg, und stinkt nicht so sehr.

Wenn die Verfälschung mit Fichtenpech richtig ist, so entdeckt man sie, wenn man den gepülverten Asphalt mit Aether digerirt, welcher das Pech, nicht aber den Asphalt auflöst, und ersteres nach der Verdunstung in einer erwärmten offenen Schale zurück läßt.


Quelle:
Samuel Hahnemann: Apothekerlexikon. 1. Abt., 1. Teil, Leipzig 1793, S. 67.
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