Bergchinabaum

[104] Bergchinabaum, Cinchona montana L. [Badier journ. de phys. 1789. Fevr. p. 129. Tab. 1.] mit eiförmigen, auf beiden Seiten glatten Blättern, unterwärts in eine Scheide zusammengewachsenen Nebenblättchen, und an den Spitzen stehenden Blüthensträusern, deren Blumenkronen glatt sind, ein in Guadeloupe und Martinique einheimischer hoher und starker Baum.

Die Rinde (cort. chinchinae piton, chinae montanae, quinquinae piton) besteht aus Federspul starken, röhrichten, zolllangen, ihrer Oberhaut beraubten Stücken. Sie ist nicht so roth als die gemeine Chinarinde, mehr graulicht oder braungrau von Farbe, einem bitterlich gewürzhaften Geruche, und einem erst gewürzhaften, dann widrig bittern Geschmacke. Ihre Wirksamkeit läßt sich zum vierten Theile durch bloßes Wasser ausziehn. Es gab eine Zeit, wo man sie (vermuthlich mit Unrecht) für vorzüglicher gegen Wechselfieber hielt als die gewöhnliche Chinarinde.

Sie erregt Ausleerungen von oben und unten, schon zu acht bis zwölf Gran.


Quelle:
Samuel Hahnemann: Apothekerlexikon. 1. Abt., 1. Teil, Leipzig 1793, S. 104.
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