Bergzinober

[108] Bergzinober, (Cinabaris nativa). Auf allen Quecksilbergruben findet man etwas gediegnen Zinober von der gelben bis zur dunkelrothen Farbe, theils in harten Massen von unbestimmter Gestalt, theils in Würfeln krystallisirt, und zuweilen durchsichtig. Er hat ein sehr abweichendes Verhältniß an Schwefel, oft 1/5 des Ganzen, und 7,000 Schwere.

Da er oft mit eingesprengten Silber- und Kupfererzen bricht, so ist seine Anwendung zur Arznei nicht nur gefährlich, sondern auch unnöthig, weil man selbst von dem reinen künstlichen Zinober wenig oder gar keine Wirkung wahrnehmen kann, der dem ganz reinen Bergzinober in allen Stücken beikömmt, und jenen völlig überflüssig macht.


Quelle:
Samuel Hahnemann: Apothekerlexikon. 1. Abt., 1. Teil, Leipzig 1793, S. 108.
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