Buchsbaum

[165] Buchsbaum, Buxus sempervirens L. suffruticosa, mit runden Blättern, ohne Blüthen und Früchte, eine durch die Behandlung im Garten enstandene niedrige Abart des baumartigen Buchsbaums [Blackw. Taf. 196.] mit länglicht eirunden Blättern, wiewohl auch letzterer, welcher auf den Bergen des wärmern Europa's wild wächst, zu gleichen arzneilichen Absichten gebraucht worden ist.

Man hat das Holz des letztern (lign. buxi), welches blaßgelb, schwerer als Wasser, und zwar geruchlos, aber von bitterlichem Geschmacke ist, geraspelt in Substanz gegen Würmer und Fallsucht, und den Absud als ein Schweißtreibendes Mittel, um, wie man sagt, das Blut zu reinigen, und gegen die Nachwehen vom Mißbrauche des Quecksilbers statt des Guajakholzes gebraucht, und sogar letzterm vorgezogen.

Das empyreumatische daraus destillirte Oel (oleum buxi) ist äusserlich in hohle schmerzende Zähne gelegt, und gegen Würmer und Fallsucht innerlich angewendet worden.

Die immergrünenden Blätter unsers Zwergbuchsbaums (folia buxi) geben einen widrigen und betäubenden Geruch, vorzüglich gerieben, von sich, und schmecken sehr ekelhaft bitter. Man hat sie gegen Wechselfieber, Raserei, Fallsucht[165] und Würmer gerühmt, den Rauch davon aber in Hysterie.

Alle diese ehedem gerühmten, nicht ganz unwahrscheinlichen Tugenden verdienen Bestätigung.

Seinen Namen hat er in der engländischen und deutschen Sprache von der Anwendung seines Holzes bei Drechselarbeiten zu Büchsen u.s.w.


Quelle:
Samuel Hahnemann: Apothekerlexikon. 1. Abt., 1. Teil, Leipzig 1793, S. 165-166.
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