Färbersaflor

[284] Färbersaflor, Carthamus tinctorius, L. [Zorn pl. med. Tab. 140.] mit eiförmigen, ungetheilten, am Rande sägeförmig gestachelten Blättern, eine in Aegypten einheimische, in Thüringen und Elsaß gebaute, jährige zween Fuß hohe Pflanze, welche im July und August eine gelbe Blume (Flor. Carthami) trägt, welche außer ihrem Nutzen, die Seide rosenroth zu färben, auch noch laxirende und Monatzeittreibende Kräfte (?) besitzen soll.

Die sonst gewöhnlichen Saamenkerne (Sem. Carthami) sind länglichtherzförmig, und enthalten unter einer glänzend weißen Schale einen weißlichten, öligen Kern, welcher einen erst süßlichten, nachgehends aber kratzend widrigen Geschmack besitzt. Sie wurden ehedem zu laxirenden Emulsionen genommen. Ihre Kraft in Lungenbeschwerden, Kolik, Wassersucht u.s.w. ist ganz unerheblich.


Quelle:
Samuel Hahnemann: Apothekerlexikon. 1. Abt., 2. Teil, Leipzig 1795, S. 284.
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