Fischotter

[303] Fischotter, Mustela Lutra, Gm. [Schreb. Säugth. 3. Tab. 126. A.B.] mit unbehaarten handförmigen Vorderfüßen, und einem Schwanze, welcher kürzer als der halbe Leib ist, ein in süßen Wassern und auf dem Lande größtentheils von Fischen, Krebsen und Fröschen lebendes listiges beißiges Thier mit Vorder- und Hinterschwimmfüßen, welches sich seine Höhle an Ufern der Flüsse und Teiche gräbt, mit einem Eingange unterhalb dem Wasser, und des Nachts auf Raub ausgeht. Es begattet sich im Februar und bringt im Mai 3 bis 4 Junge.

In ältern Zeiten gab man die getrocknete und gepülverte Leber abergläubig in Ruhren und Bauchflüssen. Die Geilen rühmte man, da sie etwas bibergeilartiges haben, ohne Grund in der Fallsucht, und das immer flüssige Fischotterfett als ein schmerzstillendes und zertheilendes Mittel, ohne seinen Vorzug vor andern Thierfetten anzugeben.


Quelle:
Samuel Hahnemann: Apothekerlexikon. 1. Abt., 2. Teil, Leipzig 1795, S. 303.
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