Galmei

[329] Galmei, (Zincum calaminaris, L. Lapis calaminaris, off.) ein steinähnliches Zinkerz von brauner, gelber, grauer oder weißer Farbe, und ziemlicher Festigkeit und Härte, doch daß es keine Funken mit dem Stahle schlägt. Ein Gemisch von Zinkkalk, Eisen und Thon in verschiednem Verhältnisse. Ist der Galmei recht reichhaltig an Zinkkalke, so ist seine Farbe grau und sein Gewicht 5,000. Zuweilen ist Kalkerde und Blei eingemischt, wie in den englischen Galmeisorten. Der in Deutschland gebräuchliche kömmt größtentheils vom Harz über Goslar.

Gewöhnlich ist der Galmei schon geglüht, ehe er in den Handel kömmt; doch thut man wohl, ihn vor seiner arzneilichen Zubereitung auf jeden Fall zu glühen, dann fein zu pülvern und endlich zu schlämmen (w.s.).

Dieß fein präparirte Pulver wird blos zum äußerlichen Gebrauche verwendet, auf hautlose und wundgewordne Stellen, in Augenentzündungen, auch bei sehr feuchtenden, schwammigen Geschwüren. Es besitzt zusammenziehende, trocknende Kräfte.


Quelle:
Samuel Hahnemann: Apothekerlexikon. 1. Abt., 2. Teil, Leipzig 1795, S. 329.
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