Gegenblattspigelie

[341] Gegenblattspigelie, Spigelia marilandica, L. [Catesb. Car. Tab. 78.] mit vierkantigem Stengel und sämmtlich einander gegenüber stehenden Blättern, eine in Virginien, Maryland und Carolina einheimische, perennirende Pflanze, welche auch unsre Winter verträgt.

Die eirund länglichten, spitzigen, glatten, zwei Zoll langen Blätter besitzen nebst der faserichten Wurzel (hb. rad. Spigelae marilandicae) einen widrigen Holzmodergeruch, und einen ähnlichen Geschmack. Man hat sie, vorzüglich die Wurzel, sehr kräftig gegen die Spulwürmer, und insbesondre gegen das von diesen Würmern herrührende Fieber und Zuckungen sehr heilsam befunden, wenn auch keine Würmer abgingen. Sie führt nicht ab, wie einige geglaubt haben. In großen Gaben wirkt sie sehr narkotisch, erregt Schwindel, Augenzuckungen, Gesichtsverdunkelung, betäubten Schlaf, Erschlaffung der Augenlieder, und Erweiterung der Pupille; Zufälle, welche aber bald von selbst vergehen.

Sie soll kräftiger seyn als die Vierblattspigelie; indessen behaupten Neuere das Gegentheil.


Quelle:
Samuel Hahnemann: Apothekerlexikon. 1. Abt., 2. Teil, Leipzig 1795, S. 341.
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