Gerbersumach

[350] Gerbersumach, Rhus coriaria, L. [Zorn pl. med. Tab. 510.] mit eirunden, unten rauchen, stumpf sägenartig gezahnten Blättern, ein im mittägigen Europa einheimischer, etwa acht Fuß hoher Baum, welcher in unsern Gärten im Mai und Juny blüht.

Die hellgelben Blüthen besitzen nebst den Blättern (flor. fol. sumach) einen stark adstringirenden Geschmack, und sind zur Stärkung erschlaffter Theile gebraucht worden. Noch kräftiger würde die aus den zerkleinten jungen Aesten entstehende Lohe seyn, Schmack genannt, welcher aus Spanien für die Korduangerber gebracht wird.

Die linsenförmige, etwas wollige, röthliche Beere (sumach, baccae sumach, sem. sumach) schmeckt säuerlich und sehr herbe, und enthält einen linsenförmigen, harten Samenkern. Die Säure in diesen Beeren schießt in krystallinischer Gestalt an. Man hat sich ihrer sonst zur Magenstärkung, gegen Bauch- Samen- und Blutflüsse bedient, so wie man sie gegen Mastdarmvorfälle, lockere Zähne und zur Beschützung der Augen vor Masern und Pocken rühmte.


Quelle:
Samuel Hahnemann: Apothekerlexikon. 1. Abt., 2. Teil, Leipzig 1795, S. 350.
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