Haftdolde

[393] Haftdolde. Man hat sich in ältern Zeiten zweier Arten dieses Krautes ohne Unterschied bedient, der im südlichen Europa unter dem Getraide wildwachsenden, im Juny eine große weiße Blume tragenden Caucalis grandiflora, L. [Jacquin flor. austr. 1. Tab. 24.] mit eiförmigen Samen, deren Rückenribben eng und mit ausgespreitzten Stacheln besetzt, und Blumenblättern, deren äußere die größten sind, so wie der zweijährigen, im südlichen Deutschland auf Feldern purpurroth blühenden Caucalis leptophylla, L. [Jacq. hort. Vindob. 2. Tab. 195.] mit halbzylindrischen, mit unkenntlichen Rückenribben und ausgespreitzten, rauchen Stacheln besetzten Samen und über und über haarichten Blättern.

Die möhrenähnlichen, haarichten, wohlriechenden Blätter (fol. cancalis) sollen sich eröffnend, Säfte verdünnend, und Harn und Monatzeit treibend erwiesen haben.


Quelle:
Samuel Hahnemann: Apothekerlexikon. 1. Abt., 2. Teil, Leipzig 1795, S. 393.
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