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[423] Hirschzungenmilzfarn, Asplenium scolopendrium, L. [Zorn pl. med. Tab. 47.] mit ganz glattrandigen, herz- und zungenförmigen Blattzweigen, und zottigen Stielen, ein etwa fußhohes, perennirendes Farnkraut an bergichten, steinichten Orten in schattigen Büschen.
Dieses Kraut (hb. scolopendrii, linguae cervinae, phyllitidis), welches einen etwas herben, zusammenziehenden Geschmack, und frisch einen widrigen Geruch besitzt, der im Trocknen vergeht, ward ehedem in (unbestimmten) Krankheiten der Milz, der Leber und der Brust für dienlich erachtet; man rühmte es (leichtgläubig) zur Stillung der Blut- und Bauchflüsse, und wollte Harn treibende Kräfte daran wahrgenommen haben. Es kömmt zu den Wundkräutern der Schweizer, Falltrank genannt.