Immergrünseidelbast

[442] Immergrünseidelbast, Daphne laureola, L. [Zorn pl. med. Tab. 327.] mit fünfblüthigen, aus den Winkeln der glatten lanzetförmigen Blätter entstehenden Blumentrauben, ein in England, Italien, Oesterreich und der Schweiz einheimischer zwei bis drei Schuh hoher Strauch, welcher zeitig im Frühlinge grüngelbe Blumen trägt, und seine Blätter auch im Winter behält.

Der im July gereiften und dann abfallenden schwarzen Beeren hat man sich hie und da statt derer des Kellerhalsseidelbast, w.s. (sem. coccognidii) und der äußerlich grauen, glänzenden Rinde statt der des Leinblattseidelbast, w.s. (Ec. de garou, Cort. thymelaeae, laureolae) bedient, mit gleichem Erfolge.

Schon das mit den Fingern ausgedrückte Oel der Beeren hat, auf die Zunge gebracht, Entzündung des Schlundes erregt.


Quelle:
Samuel Hahnemann: Apothekerlexikon. 1. Abt., 2. Teil, Leipzig 1795, S. 442.
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