Kalamenthmelisse

[459] Kalamenthmelisse, Melissa calamintha, L. [Zorn pl. med. Tab. 111.] mit zweitheiligen Blüthenstielen, welche aus den Winkeln der eben so langen Blätter hervorkommen, eine zwei Fuß hohe Pflanze mit mehrjähriger Wurzel an sonnichten Plätzen auf steinichten Hügeln des wärmern Europa, welche vom Juny an purpurroth blüht.

Das Kraut mit seinen eirundlänglichten, gekerbten, wenig behaarten Blättern (hb. calaminthae montanae, Calaminthae vulgaris), welches der Waldmünze ähnlich riecht und schwächer schmeckt, soll nach der Behauptung unsrer Vorfahren in Engbrüstigkeit und Blähungskolik Dienste leisten, die Bärmutterabsonderungen befördern, und äußerlich aufgelegt, Schwindel, Erbrechen und Bärmutterentzündungen vertreiben. Was sie in Verletzung der Harnwege leiste, ist eben so wenig ausgemacht.

Oft wird die Wirbeldostbettpfoste dafür ausgegeben.


Quelle:
Samuel Hahnemann: Apothekerlexikon. 1. Abt., 2. Teil, Leipzig 1795, S. 459.
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