Karlsbadersalz

[471] Karlsbadersalz, (sal. caroliniense, thermarum carolinarum) ein ehedem im Handel gangbares Salz, dem man larirende, Schleim zertheilende und auflösende Kräfte beilegte. Man gab etwa ein Quentchen auf die Gabe in Auflösung.

Zu der Zeit, da es Ruf erlangte, ward es durch Einsieden des dasigen Brodelbrunnens bis zum Häutchen und Krystallisiren, abermahlige und mehrmalige Einsiedung der rückständigen Lauge, bis kein Krystallenanschuß mehr erfolgte, und nachmalige Mischung dieser Salze gewonnen, und als Karlsbadersalz verkauft. Es bestand aus etwa 1/5 mineralischem Laugensalze und 4/5 Glaubersalze.

In neuern Zeiten hat man für dienlicher erachtet, blos den ersten Anschuß davon zu nehmen, woraus ein, so zu sagen, reines und unvermischtes Glaubersalz entstand, welches man ungleich wohlfeiler auf andern Wegen erhalten kann. Es wird daher nicht mehr verlangt.


Quelle:
Samuel Hahnemann: Apothekerlexikon. 1. Abt., 2. Teil, Leipzig 1795, S. 471.
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