Korkeiche

[506] Korkeiche, Quercus suber, L. [Zorn pl. med. Tab. 564.] mit eirundlänglichten, unzertheilten, sägeartig gezahnten, unten weißwolligen Blättern und rissiger schwammiger Rinde, ein mittelmäßig hoher Baum im südlichen Europa auf den Pyrenäen, dem man die lockere Rinde (suberis cortex) aller sieben bis acht Jahre, und wenn er über funfzehn Jahr alt ist, aller vier Jahre, ohne Nachtheil von dem darunter liegenden, schönrothen Splinte abschält, die Stücken auf glühenden Kohlen hitzet, und sie so, mit Steinen beschwert, platt macht.

Der recht elastische, recht feine, und dem Drücken der Finger nicht widerstehende, beim dritten Schälen der Bäume gewonnene Kork ohne Risse und Löcher dient zu Arzneistöpseln (epistomia, suberes) mit großem Nutzen. Sie werden noch luftdichter, wenn sie in geschmolzenem Wachse mit Talge gemischt über gelindem Feuer getränkt und wieder abgewischt werden.

Kork dient mit Wachs überzogen zu wohlfeilen Mutterkränzen.

Die adstringirende Kraft des Korks ist gering. Seine Asche ward in ältern Zeiten mit Fettigkeiten[506] gemischt, äußerlich (nutzlos) gegen Goldaderknoten empfehlen.

In verdeckten Gefäßen gebrannt (nigrum hispanicum, suber ustum) dient er als Farbe.


Quelle:
Samuel Hahnemann: Apothekerlexikon. 1. Abt., 2. Teil, Leipzig 1795, S. 506-507.
Lizenz: