Kornrade

[507] Kornrade, Agrostemma githago, L. [Cort. flor. lond. Tab. 209.] mit rauchem Stengel, und Blumendecken von der Größe der Blumenkrone, welche aus ungetheilten, nackten Blättern besteht, eine auf zwei Schuh hohe, unter dem Getraide, im Mai und Juny rothblühende, einjährige Pflanze.

Die einfache, weiße Wurzel (rad. nigellastri, githaginis) soll nach der (gegründeten?) Erfahrung der Alten sich sehr wirksam gegen Blutflüsse, vorzüglich epidemische, erweisen.

Die großen, schwarzen, gestreiften, eckigen Samen (sem. nigellastri. githaginis) besitzen einen bittern Geschmack, und sollen (nach unbestimmten Sagen) trocknen, erwärmen, Spuhlwürmer tödten, Harn und Monatzeit treiben, und beim Schwindel und der Gelbsucht Dienste leisten.

Den langen, schmalen, rauchen Blättern (fol. nigellastri, githaginis) will man ebenfalls Blut stillende und Hautausschläge und andre Geschwüre heilende, auch Geschwülste und Quetschungen zertheilende Kräfte beimessen.


Quelle:
Samuel Hahnemann: Apothekerlexikon. 1. Abt., 2. Teil, Leipzig 1795, S. 507.
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