Kranich

[513] Kranich, Ardea grus, L. [Busson ois. 7. Tab. 14.] mit nacktem, warzigem Kopfe, schwarzem Hute und Schwungfedern, aschgrauem Körper, und faserigen innern Schwanzfedern, ein etwas über fünf Fuß langer, im nördlichen Europa und Asien einheimischer, im Herbste schaarenweise nach Afrika und das südliche Asien wandernder Vögel, welcher von allerhand Gewürmen und grünem Saatkorne lebt, ungemein hoch fliegt, auf einem Fuße schläft, in sumpfige Oerter nistet und zwei bläuliche Eier legt.

Unsre Vorfahren hielten das Fett des Kranichs für auflösend, und für gut gegen Schwerhörigkeit in die Ohren gebracht. Die Galle wähnten sie, nehme die Flekken der Hornhaut des Auges hinweg, und das Pulver des getrockneten Magens und Kopfs sollte in feuchtende alte Geschwüre gestreut von Nutzen seyn. Wir entbehren diese unnöthigen Dinge leicht.


Quelle:
Samuel Hahnemann: Apothekerlexikon. 1. Abt., 2. Teil, Leipzig 1795, S. 513.
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