Kriechgünsel

[520] Kriechgünsel, Aiuga reptans, L. [Zorn pl. med. Tab. 11.]. Dieses glatte Kraut mit perennirenden, kriechenden Lohden, und eirunden, gekerbten Blättern, ist auf etwas feuchten Wiesen zu Hause, und blüht vom März bis Mai himmelblau.

Man brauchte in ältern Zeiten das anfänglich süßlicht, dann bitterlich und zusammenziehend schmeckende Kraut (hb. bugulae, consolidae mediae minoris, symphyti medii) größtentheils bei innern und äußern Verletzungen als ein Wundmittel, öfterer als frisch ausgepreßten Saft, denn trocken. So auch als Gurgelabsud.

Oft giebt man den Kriechgünsel statt des Kukukgünsels.


Quelle:
Samuel Hahnemann: Apothekerlexikon. 1. Abt., 2. Teil, Leipzig 1795, S. 520.
Lizenz: