Kukukgünsel

[536] Kukukgünsel, Aiuga pyramidalis, L. [Zorn, pl. med. Tab. 101.] von viereckig pyramidalischer Gestalt, zottig, und mit länglichten, gezahnten Blättern, von denen die an der Wurzel die größten sind, eine etliche Zoll hohe, zweijährige Pflanze auf trocknen Bergwiesen und an wegen, welche, vorzüglich im Mai dunkelblau, oder fleischroth blüht.

Das anfänglich etwas ekelhaft süßlicht, dann bitterlich und etwas zusammenziehend, überhaupt aber schwach schmeckende Kraut (hb. bugulae, consolidae mediae, mediae maioris) ist von den Alten als ein vortreffliches Mittel bey innern und äußern Verwundungen und Geschwüren sehr gepriesen worden, so unkräftig es auch zu seyn scheint. Auch im Bluthusten, in Brüchen, Wassersucht, Gelbsucht, Leberverhärtungen und Harnstrenge rühmten sie es (vergeblich).


Quelle:
Samuel Hahnemann: Apothekerlexikon. 1. Abt., 2. Teil, Leipzig 1795, S. 536.
Lizenz: