Langhohlwurzel

[8] Langhohlwurzel, Aristolochia longa, L. [Zorn, pl. med. tab. 201.] mit herzförmigen, gestielten, ganz glattrandigen ziemlich stumpfen Blättern, schwachem Stengel und einzelnen Blumen, ein niederliegendes, etwa fußhohes, im südlichen Europa einheimisches Gewächs mit perennirender Wurzel, welches in unsern Gärten wuchert, und im July dunkelpurpurroth blüht. Es unterscheidet sich von der ihr im Aeußern so ähnlichen Rundhohlwurzel durch die länger gestielten, blaßgrünern Blätter.

Die daumstarke, zylindrische, spannenlange, mit Längenrunzeln gefurchte, harte, ziemlich zerbrechliche, äußerlich aschgraue, auf dem Queerschnitte gleichförmig rothbraune, wellenartig gefärbte Wurzel (Rad. Aristolochiae longae, verae) hat einen etwas widrigen Geruch, und einen ähnlichen bitterlichen Geschmack. Die Neuern schätzen sie der Rundhohlwurzel (w.s.) an Kräften gleich, fast eben so die Alten, nur daß diese sie vorzugsweise zur Erweiterung der Fontanelle und Fisteln anwendeten, auch wie man versichert in Hautkrankheiten. Ein nicht noch mit Gründen unterstützter Vorzug.

Im Ganzen ziehen die ältern Aerzte die Rundhohlwurzel ihr vor, w.s.


Quelle:
Samuel Hahnemann: Apothekerlexikon. 2. Abt., 1. Teil, Leipzig 1798, S. 8.
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