Leindottermönch

[21] Leindottermönch, Moenchia sativa, Gm. [Zorn, pl. med. tab. 374.] mit traubenförmigen Blüthen, ganz glattrandigen Blumenkronblättern und verkehrt eirunden Schötchen, ein etwa zwei Schuh hohes, sonst Myagrum sativum, L. genanntes Sommergewächs, welches im Juny und July blaßgelb blüht unter dem Getreide, vorzüglich aber unter dem Leine.[21]

Der länglichte, dreieckige röthliche Samen (Sem. Myagri, Camelinae) hat einen kreßartigen, schleimigen Geschmack, und ist in Breiumschlägen ehedem als ein erweichendes, kühlendes Mittel äußerlich, so wie im Absude innerlich als ein linderndes gebraucht worden. Er giebt an ausgepreßtem, in der Kälte nicht gerinnendem Oele fast soviel als der Rübsen; man brauchte es als ein Linderungsmittel. Zu ähnlichen Absichten hat man das Kraut, vorzüglich in Augenentzündungen, breiförmig aufgelegt.


Quelle:
Samuel Hahnemann: Apothekerlexikon. 2. Abt., 1. Teil, Leipzig 1798, S. 21-22.
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