[40] Luciuswasser, (Eau de Luce, Aqua Luce, Aqua Lucia, Aqua Lucii, Spiritus salis ammoniaci succinatus, sive lacteus. Unrichtig aqua Luciae oder luccana genannt), ein von einem gewissen Luce in Lille in Flandern erfundenes Arzneimittel. Er bereitete es wasserhell, nachgehends hat man das von anhaltender, matter milchweißer Farbe vorgezogen, welches letztere folgendermaßen bereitet wird.
Die älteste und einfachste Vorschrift ist die, daß man sechs Tropfen des über Wasser rektifizirten Bernsteinöls in zwei Skrupeln des stärksten Weingeistes auflöst, und nach geschehener Auflösung eine Unze des ganz ohne Wasser und frisch bereiteten, stärksten kaustischen Salmiakgeistes darunter mischt.
Die in neuern Zeiten beliebteste Bereitungsart aber besteht darin, daß man in vier Unzen des stärksten Weingeistes erst zwölf Gran weiße Seife, und, wenn dieß geschehen, zwei Quentchen rektifizirtes Bernsteinöl auflöst, zu der dann filtrirten Auflösung aber so lange vom stärksten ätzenden Salmiakgeiste (ungefähr sechszehn Unzen) zugießt und umschüttelt, bis die Flüssigkeit eine matte Milchfarbe erhalten hat.
Farblos erhält man es durch Destillation der ersten Bereitung, oder wenigstens hell durch laue Digestion von vier Unzen des feinsten Pulvers von reinem Bernstein mit sechs Unzen weinichtem Salmiakgeiste.
Es ist als erquickendes Riechwasser officinel, als Arznei aber ist es in Asphyxien, vorzüglich dem hysterischen Scheintode äußerlich und innerlich vortrefflich. Man hat es auch in der Wasserscheu empfohlen.