Nadelkolbenmoos

[122] Nadelkolbenmoos, Lycopodium Selago, L. [Zorn, pl. med. tab. 529.] mit nach acht Seiten gekehrten, zerstreuten Blättern, zweitheiligem, aufrechtem, gleichhohem Stengel, und zerstreuten Blumen ein auf hohen, waldigen Gebirgen unter Nadelholze, und Wacholdergesträuche perennirendes kriechendes Gewächs.

Das Kraut (Hb. Selaginis, Musci erecti) ist zwar von nicht starkem, aber doch widrigem Geschmacke. Seine Kraft, heftig von oben und unten auszuleeren, macht es im Aufguß zum Hausabführungsmittel bei einigen nördlichen Völkern, wo es auch als Frucht abtreibendes Mittel gemisbraucht worden ist. Seine große (aber noch unbestimmte) Wirksamkeit erweiset es in Tödung der Läuse an Pferden, Kühen, Schweinen, u.s.w. äußerlich im Dekokt zum Waschen angewendet. Bei Menschen ist es unrathsam aufzulegen, da es den Kopf einnimmt.


Quelle:
Samuel Hahnemann: Apothekerlexikon. 2. Abt., 1. Teil, Leipzig 1798, S. 122.
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