Porreelauch

[232] Porreelauch, Allium Porrum, L. [Blackwell, herb. tab. 421.] mit flachblätterigem, schirmtragendem Stengel, dreispitzigen Staubfäden, und vielhäutiger Zwiebel, ein in den schweizerischen Weingebirgen einheimisches, unsern Gärten sehr gewöhnliches Gemüßkraut mit perennirender Wurzel.

Die Blätter sowohl als die Zwiebel (Fol. Porri, Porri capitati) haben durchgängig den Geschmack und Geruch der Gattung Allium, aber weit gelinder und feiner als der Zwiebellauch. Man schätzt beide als Gemüße und Gewürzkräuter in Suppen. Die Alten brauchten den Saft äußerlich bei Nasenpolypen und Ohrensausen, und einen Brei davon bei Gelenkgeschwülsten; auch wollen sie eine brustreinigende und harntreibende Kraft davon bemerkt haben, so wie von den dreieckigen, schwarzen, übelriechenden Samen (Sem. Porri). Doch wähnt man auch vom Genusse des Porreelauchs die Eigenschaft wahrgenommen zu haben, daß er unruhige Träume erzeuge, das Gesicht verdunkele, und in Geschwüren der Harnwege nachtheilig sey.


Quelle:
Samuel Hahnemann: Apothekerlexikon. 2. Abt., 1. Teil, Leipzig 1798, S. 232.
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