Ruprechtstorchschnabel

[83] Ruprechtstorchschnabel, Geranium robertianum, L. [Zorn, pl. med. tab. 100] mit zweiblüthigen Blumenstielen, uneingeschnittenen Blumenblättern, dreifachen, gefiederten und eingeschnittenen Blättern, und haarigen zehnkantigen Blumendecken, ein anderthalb Fuß hohes zweijähriges Kraut an schattigen, steinichten Orten, auf Schutthaufen, altem Gemäuer, und an abgehauenen Baumstämmen, wo es im Mai und Brachmonat purpurröthlich und weiß blüht.

Die rothschattirten, nach Pastinak stinkenden, adstringirend schmeckenden Blätter (Hb. Geranii robertiani, Hb. Ruperti) sind äußerlich und innerlich als ein vorzügliches Wundmittel, selbst bei offenem und verschlossenem Brustkrebse, äußerlich zur Zertheilung der stockenden Milch, gegen Entzündung in den Brüsten, und Schrunden an den Brustwarzen, zur Vertreibung der Geschwulst der Füße, u.s.w. gepriesen worden; vorzüglich äußerlich gegen Rothlauf, und als blutstillendes Mittel, äußerlich und innerlich. Die genaue Bestimmung des Nutzens dieser Pflanze ist noch zu erwarten.


Quelle:
Samuel Hahnemann: Apothekerlexikon. 2. Abt., 2. Teil, Leipzig 1799, S. 83.
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