Sapphir

[126] Sapphir (Saphirus) nach dem Rubin der geschätzteste und härtste Edelstein, welcher, von 3,78 bis 3,994 eigenthümlicher Schwere, gewöhnlich in sechseitigen prismatischen, quergestreiften Krystallen, oder abgerundet, und von dunkelblauer Farbe erscheint, die er völlig im starken Feuer verliert, ohne vor sich zu schmelzen. Seine innere Textur ist etwas muschelichtblätterig, und seine Bestandtheile im Hundert 5 bis 62/3 Kalkerde, 58 bis 581/3 Alaunerde, 35 bis 381/3 Kieselerde, und 2 bis 31/3 Eisen. Die geschätztesten Sapphire bringt man aus Brasilien, Pegu und Zeylon; doch werden sie auch im Sande europäischer Gebürgsflüsse gefunden. Zu Pulver zerrieben, wird er weiß.

Er gehört unter die fragmenta quinque lapidum pretiosorum der abergläubigen Alten, und ward, was niemand mehr glaubt,[126] für ein gutes Augenmittel und für eine Herzstärkung gehalten, ohne der andern Fabeln zu gedenken.


Quelle:
Samuel Hahnemann: Apothekerlexikon. 2. Abt., 2. Teil, Leipzig 1799, S. 126-127.
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