Schneeglöckchenknotenblume

[163] Schneeglöckchenknotenblume, Levocojum vernum, L. [Flor. dan. tab. 312] mit einblüthiger Blumenscheide, und keulförmigem Staubwege, ein niedriges Kraut mit mehrjähriger Wurzel auf feuchten Bergwiesen an Bächen im Schatten, wo es wie in Gärten im Februar weiß blüht.

Die äusserlich braune, inwendig weiße, zwiebelähnliche Wurzel (Rad. Leucoji bulbosi, Narcisso levcoii, Violae albae) hat einen schleimigen, kaum merklich scharfen Geschmack, erregt aber, Beobachtungen zufolge, Erbrechen. Daß man sie im Absude innerlich gegen Fieber, äusserlich aber aufgelegt als ein erweichendes, zertheilendes Mittel empfohlen, und den Absud der Blumen im Seitenstechen und das destillirte Wasser im Staare gerühmt hat, ruht noch auf zweideutiger Empirie.


Quelle:
Samuel Hahnemann: Apothekerlexikon. 2. Abt., 2. Teil, Leipzig 1799, S. 163.
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