Schuppenstreubelwurzel

[168] Schuppenstreubelwurzel, Lathraea Squamaria, L. [Flor. dan. tab. 136] mit ganz einfachem (fleischigem) Stengel, und niederhängenden (fleischigen) Blumenkronen, deren untere Lippe dreispaltig ist, ein Kraut mit mehrjähriger Wurzel in den dickesten Wäldern am Fuße der Bäume, welches an seinem fußhohen, kleinen Fingers dicken, saftigen Stengel blos anliegende, eirunde Schuppen statt der Blätter hat, und im März und Aprill roth und weiße Blümchen trägt.

Die markige, weiße, aus gezähnelten Schuppen zusammengesetzte Wurzel (Rad. Squamariae, Squammariae, Dentariae majoris, Anblati) hat frisch einen wässerigen, etwas herbbitterlichen Geschmack, und ist in ältern Zeiten leichtgläubiger Weise als Pulver bei Darmbrüchen, innerlichen Geschwüren, Mutterbeschwerden, Koliken, und sogenannten Flüssen innerlich eingenommen worden, so wie das destillirte Wasser ebenfalls in Flüssen (?) und gegen Fallsucht; eine Inkonsequenz, die uns völlig in Unwissenheit über die Arzneikräfte dieses Gewächses läßt.


Quelle:
Samuel Hahnemann: Apothekerlexikon. 2. Abt., 2. Teil, Leipzig 1799, S. 168.
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