Stinkmannstreu

[284] Stinkmannstreu, Eryngium foetidum, L. [Herman, Lugdb. tab. 237] mit lanzetförmigen und sägeartig gezahnten Wurzelblättern, vieltheiligen Blättern an den Blumen, und zweitheiligem Stengel, ein etwa schuhhohes Kraut mit mehrjähriger Wurzel, in Virginien und dem südlichern Amerika einheimisch, welches im Brach- und Heumonat weiß blüht.

Die obern zähen scharfstachlichten, und untern weichen, mit weichen Stacheln besetzten Blätter (Fol. Eryngii americani foetidi) haben einen den frischen Korianderblättern ähnlichen, unerträglich stinkenden Geruch, und einen süßlichten, scharfen Geschmack. Sie sollen abführen, Harn, Schweiß und Monatzeit treiben, vorzüglich aber sich ungemein anthysterisch (zuweilen schon durch den blosen Geruch) erweisen. Auch in der Wassersucht und in (welchen?) Fiebern hat man sie gerühmt. Die alexiterischen Tugenden dieser Pflanze hat man wahrscheinlich von ihrer Kraft, die Schlangen durch ihren Gestank zu vertreiben, abgeleitet.


Quelle:
Samuel Hahnemann: Apothekerlexikon. 2. Abt., 2. Teil, Leipzig 1799, S. 284.
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